EU-Bericht über Internetstörfälle: 2011 gab es 51 schwerwiegende Ausfälle

Der Großteil betraf die Mobilfunknetze. Vor allem längere Störungen hingen mit mangelnder Energieversorgung aufgrund von Wetterphänomenen zusammen. Aufgrund eines verbesserten Berichtswesens wird der nächste Jahresbericht voraussichtlich zehnmal so viele Störfälle enthalten.

Die EU-Agentur für Internetsicherheit (ENISA) hat ihren ersten Jahresbericht über Internetstörfälle in Europa veröffentlicht. Er fasst die nationalen Störungsmeldungen aller EU-Mitgliedstaaten zusammen. Demnach meldeten elf Länder für das Jahr 2011 insgesamt 51 schwerwiegende Störfälle der elektronischen Kommunikationsnetzwerke oder -dienstleistungen.

Über die Hälfte (60 Prozent) der berichteten Störfälle betreffen das mobile Telefonieren oder das mobile Internet. Sie wirkten sich in Analogie zur großen Zahl der mobilen Internetnutzer auch auf die meisten Anwender (etwa 300.000) aus.

Laut ENISA zeigen die Vorfälle, dass sowohl stationäre als auch mobile Kommunikationsdienstleitungen in starker Abhängigkeit zur Energieversorgung stehen. Diese werde wiederum von natürlichen Wetterphänomenen wie Sturm, Überschwemmungen und starkem Schneefall beeinflusst. Die genannten Wetterbedingungen waren im vergangenen Jahr die Ursache für lang anhaltende Störfälle, die im Durchschnitt 45 Stunden dauerten.

„Wir verfügen zum ersten Mal über einen Überblick der schwerwiegendsten Internetstörfälle in Europa. Dies ist ein entscheidender Moment in den Bemühungen der EU, die Auswirkungen von Störungen der Internetsicherheit besser zu verstehen“, sagte ENISA-Geschäftsführer Udo Helmbrecht. „Allerdings bezieht sich dieser Überblick auf eine kleine Teilmenge der Störfälle der Internetsicherheit. Diese Art der Berichterstattung sollte auf eine größere Anzahl an Störfallen sowie mehrere Sektoren erweitert werden.“

Der Jahresbericht liefert auch eine Zusammenfassung des Artikels 13a der EU-Telekom-Richtlinie 2009/140/EC. Er verpflichtet alle Mitgliedsstaaten, der ENISA einen jährlichen Bericht über die größten Störfälle zukommen zu lassen. Dass bisher erst elf Nationen dieser Pflicht nachgekommen sind, begründet die Agentur damit, dass viele Länder nationale Regelungen zum Berichtswesen erst gegen Ende 2011 umgesetzt haben. Der erste Störfall-Bericht ging ihr zufolge im Mai 2012 ein.

„In diesem Jahr verfügen die Mitgliedsstaaten über ein besser entwickeltes nationales Berichtswesen. Daher erwarten wir einen Jahresbericht mit dem Zehnfachen an Störfällen“, so die ENISA-Experten Marnix Dekker and Christoffer Karsberg. Er soll im Frühjahr 2013 erscheinen.

Themenseiten: ENISA, European Union, Internet, Politik

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