Hewlett-Packard gibt Open WebOS 1.0 frei

Die finale Version können Entwickler ab sofort auf verschiedene Geräte portieren. HPs Chief Architect Steve Winston demonstriert das Betriebssystem auf einem HP-Desktop. Insgesamt enthält es über 75 WebOS-Komponenten und mehr als 450.000 Codezeilen.

Hewlett-Packard hat wie angekündigt Version 1.0 seines Mobilbetriebssystems WebOS unter der Open-Source-Lizenz Apache 2.0 veröffentlicht. Entwickler und andere Mitglieder der Open-Source-Community können Open WebOS ab sofort auf verschiedene Geräte portieren.

In einem Video demonstriert HPs Chief Architect Steve Winston, wie das Betriebssystem auf einem HP-Desktop funktioniert. Es liegt in zwei Builds für die jeweiligen Entwicklungsumgebungen vor: einem Desktop-Build mit Kernanwendungen wie E-Mail und Browser sowie einem OpenEmbedded-Build (OE), das in einem Emulator läuft.

Laut einem Blogeintrag des Open-WebOS-Projekts enthält Version 1.0 mehr als 75 WebOS-Komponenten und insgesamt gut 450.000 Codezeilen. Die Final liefert auch Unterstützung für das JavaScript-Framework Enyo 2. Darauf basierende Apps lassen sich plattformübergreifend nutzen. Der Quellcode von Open WebOS steht auf GitHub zum Download bereit.

Das finale Release folgt auf zwei Betaversionen, die HP Anfang September bereitstellte. In den nächsten Monaten will es das Betriebssystem um folgende Komponenten erweitern: Qt 5/WebKit 2, freie Media- und Audio-Anwendungen, den Bluetooth-Stack BlueZ, die Netzwerkverwaltung ConnMan und die optimierte Rendering-Architektur SysMgr.

Während HP selbst die Entwicklung von Open WebOS 1.0 als einen Meilenstein bezeichnet, dürften sich andere daran erinnern, wie es ihm nicht gelungen ist, mit Palms einst anerkanntem Ökosystem Gewinn zu erzielen oder es auch nur angemessen weiterzuentwickeln. HP hatte Palm 2010 für 2,1 Milliarden Dollar übernommen. Anschließend veröffentlichte es einige schlecht durchdachte Geräte wie das HP Veer und das Tablet TouchPad, ehe es nur rund ein Jahr später das Geschäft stillschweigend einstellte.

[mit Material von Jessica Dolcourt, News.com]

Themenseiten: Betriebssystem, HP, Hewlett-Packard, Open Source, Palm

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3 Kommentare zu Hewlett-Packard gibt Open WebOS 1.0 frei

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  • Am 2. Oktober 2012 um 0:52 von KK

    Sie schreiben, dass HP „einige schlecht durchdachte Geräte wie das HP Veer…“ auf den Markt gebracht hätte. Sie haben offenbar noch nie ernsthaft mit einem HP Veer gearbeitet. Ich konnte in den letzten Monaten immer wieder eingeschworene iPhone-Fans für das Veer begeistern. Einige sind inzwischen sogar umgestiegen, weil sie ein kleines, handliches und intuitiv bedienbares Gerät als Begleiter für ihren Büroalltag suchten. Das Veer bietet alle Basisfunktionen eines Smartphones in guter Qualität. Ganz nebenbei ist es von Anfang an auf echtes Multitasking ausgelegt. Etwas, das selbst die Marktführer bis heute nicht sauber umgesetzt haben.

    Ich kann nur hoffen, dass HP schon bald ein Update des Veer mit dem nochmals verbesserten WebOS herausbringt. Das Veer-Design ist einzigartig und eine willkommene Abwechslung zum Smartphone-Einerlei. Es ist nach wie vor das kleinste Smartphone mit ausziehbarer, vollwertiger Tastatur, liegt sehr gut in der Hand und stellt für mich eine sympathische Alternative zu den immer größer werdenden und entsprechend unhandlichen Smartphones der neuesten Generation dar.

    • Am 11. Oktober 2012 um 17:24 von Devox

      Ach KK, es ist irgendwie herzerwärmend jemanden noch so wohlwollend und voll naiver Hoffnung über diese Versagerstube (HP) und ihre Produkte reden zu hören. Auch ich hatte damals Hoffnung, mit meinem Palm Pre, meinem PrePlus, Dann nach der Übernahmen mit meinem Veer, meinem Touchpad… Doch im Endeffekt ist alles hin. Mein Veer konnte nicht repariert werden, weil es keine Ersatz-Teile mehr gibt. HP erstattet einem einfach den Kaufpreis, sollte man es einschicken.

      HP Produziert nun Tablets mit Windows8, es wird keine WebOS Produkte aus der Richtung mehr geben. Evtl. erbarmt sich irgendwann irgendein exotischer Hardwarehersteller, aber auch nur wenn es ihm egal ist quasi keine Apps vom Start an bieten zu können. Wie viele Apps gibt es inzwischen auf dem WebOS Marktplatz? 2000? Wie viele davon sind sinnlose Übersetzungen der Bibel, wie viele sind Apps die nie geupdatet wurden? Es ist ein Drama das schon längst zu ende erzählt wurde. Das OS hatte massiv großes Potential, doch es konnte sich nicht durchsetzen. Es ist tot. Und auf meinem Touchpad endlich Android, seit dem ist es auch wieder nutzbar.

  • Am 16. Oktober 2012 um 10:02 von OOs

    Ich bin eigentlcih ein Nutzer der ersten Stdunde des webOS und besitze Mobiles seit es das S3 Com von der Firma Siemens auf dem AMrkt gab,. Dmals gab es auch noch die Fa. Mannesmann Mobilfunk. UNd webOS ist tatsächlich eine absolute Innovation im Bereich der mobilen OS.
    Es wird immer wieder von Fachleuten gelobt, hervorgehoben und in alle Höhen gelobt. Doch warum setzt es sich denn dann nciht durch? Warum hat es dann HP einfach fallen lassen wenn es so viel Potential besitzt?
    Ich muss gestehen, das ich es nicht weiß. Aber ich kann Vermutungen anstellen:
    – Ist das System eventuell „zu“ offen. Sommit könnten keine Rerstriktionen eingebaut werden wie zB in Android (schon mal versucht aus Android die google-Dienste zu entfernen?)
    – vielleicht steht aber hiner dem ganzen „fallen lassen“ auch noch was Größeres. Eventuell der Gedanke Mobiles „frei zu machen“ für verschiedene OS. So wie es schon seit Jahren im Bereich der PCs Standard ist , ohne das man gleich die Garantie verliert? (deshalb etwa die Entwicklung auf Linux Kernel 3.3, denn langsam sind ja die Mobiles keine Mobiles mehr sondern schon PCs)
    – oder versteckt sich etwa doch nicht die Genialität hinter webOS die man dem OS immer nachsagt?!?(das seh ich nicht so)
    – oder will da etw HP sich die Entwicklungskosten sparen (wäre ja durch die Apache Lizenz denkbar)
    Aber wie schon geschrieben, alles nur Vermutungen. Fakt bleibt, das die jetzigen Anhänger von webOS mit Hardware recht einsam auf weiter Flur stehen. Und wer cniht gerade selbst Entwickler ist und Zeit und Muse hat sich sein webOS für seine Hardware selbst zu compilieren, der muss mit dem kläglichen Rest an Hardware was verfügbar ist auskommen. Man kennt diese Entwicklung ja aus der Linuxwelt von den Anfängen. Und was ist heute? Selbst heute, wo Linux Distributionen ja schon sehr ausgereift sind fast auf jeder Hardware laufen hat es sich ja immer noch nicht wirklich im Businessbereich als Standard durchgesetzt. Und so sieht wohl auch die Zukunft für webOS aus, leider :-(
    Und ob HP nun eine Firma ist die unsinnige Entscheidungen trifft oder nicht ist mir recht gleich, denn das machen viele andere Globalplayer aus vielen anderen Wirtschaftszweigen auch.
    Mein Fazit: Einfach mit der webOS Hardware leben die man zur Verfügung hat solange sie funktioniert und Geduld mitbringen. Denn es werden Portierungen kommen, die auf anderer Hardware laufen wird. Einfach nur Geduld…

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