Inselstreit: Japan meldet Cyberattacken aus China

Elf Sites waren aufgrund dessen schwer erreichbar - darunter die nationale Statisitkbehörde. Acht wurden gehackt und zeigten anschließend chinesische Flaggen. Die Liste der in Hackerforen genannten möglichen Ziele umfasst 300 Einträge.

Japan bestätigt, dass es im Kontext des Streits mit China um eine Inselgruppe im chinesischen Meer unter Cyberangriffen zu leiden hat. Der nationalen Polizeibehörde zufolge wurden mindestens 19 Websites angegriffen, darunter ein Ministerium und ein Krankenhaus. Der Ursprung liege eindeutig in China.

Umstrittene Inseln im ostchinesischen MeerUmstrittene Inseln im ostchinesischen Meer (Bild: David Vasquez, Wikimedia Commons)

Im Onlineforum einer chinesischen Hackergruppe namens Honker hat die japanische Polizei eine Liste mit 300 möglichen Zielen gefunden. Dort engagierten sich bis zu 4000 Menschen mit Beiträgen für bestimmte Angriffe. Werkzeuge seien auf einer chinesischen Chat-Site namens YY Chat bereitgestellt worden, heißt es in dem Bericht.

In elf Fällen führten die Angriffe laut der japanischen Polizei zu eingeschränkter Verfügbarkeit. Betroffen waren auch die nationale Statistikbehörde und der Internet-TV-Kanal der Regierung. Zusätzlich wurden acht Websites erfolgreich gehackt, sodass sie eine chinesische Flagge zeigte – und eine Botschaft, die umstrittene Inselgruppe gehöre rechtmäßig China.

Die japanische Polizei hat nun eine Reihe von Maßnahmen ergriffen. Sie überwacht Chat-Sites und Onlineforen genauer, auf denen solche Attacken geplant werden. Außerdem will sie Firmen vor drohenden Cyberangriffen warnen. Im Fall der entstellten Websites hat man eine Untersuchung eingeleitet, um zusätzliche Rückschlüsse etwa auf Einfallstore zu erhalten.

China und Japan streiten um eine Reihe von Inseln im ostchinesischen Meer, die in Japan Senkaku, in China Diaoyu heißen. Seit Samstag schlägt sich das in Unruhen und Aktionen gegen japanische Firmen nieder, wovon diese Woche auch Canon, Panasonic und Sony betroffen waren. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Hong Wei, sagte Journalisten, man werde japanische Staatsbürger schützen. Die Proteste müssten in „geordneter, vernünftiger und gesetzeskonformer“ Weise ablaufen. Allerdings liege es an Japan, sein Verhalten zu korrigieren.

[mit Material von Liau Yun Qing, ZDNet.com]

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