Performance

Apple hat mit dem A6-Chip einen neuen Prozessor vorgestellt, der gegenüber der guten Leistung des iPhone 4S nochmal eine deutliche Leistungssteigerung mitbringt.

Im SunSpider-JavaScript-Test ist das iPhone 5 mit 1073 Millisekunden im Vergleich zum iPhone 4S mit 2238 Millisekunden (weniger ist besser in diesem Test) doppelt so schnell. Allerdings kann durch iOS 6 auch das iPhone 4S zulegen und erreicht 1769 ms. Beim Geekbench 2 wird beim iPhone 5 eine Punktzahl von 1461 über drei Prüfungen gemittelt – eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Score des 4S mit 629 Punkten. Das Galaxy S III ist mit 1837 Punkten allerdings schneller als das neue Apple-Smartphone.

Es gibt noch eine zahlreiche weitere Benchmark-Ergebnisse, aber es sieht eindeutig danach aus, dass der A6-Prozessor einen enormen Sprung bei der Geschwindigkeit gemacht hat – mehr noch als der Wechsel von der A4- auf die A5-CPU.

Bei intensiver Benutzung wird das iPhone 5 warm, aber nicht heißt. Die Erwärmung scheint keinen Einfluss auf die Leistung zu haben, bleibt aber nicht unbemerkt.

Die Sprachqualität hat sich verbessert, was auf die drei Mikrofone im unteren, vorderen und hinteren Bereich zurückzuführen ist. In den Tests resultieren daraus deutlichere und klarere Gespräche im Vergleich zum iPhone 4S.

Software

Beim iPhone 5 kommt iOS 6, die aktuellste Version von Apples Betriebssystem zum Einsatz. Abgesehen von den Verbesserungen für bereits bestehende Apps und Dienste, bringt iOS 6 eine Menge brandneuer Features mit, von denen nicht unbedingt alle auch Begeisterungsstürme auslösen.

Die bedeutenste Veränderung ist der Wechsel zur Karten-App. Apple hat Google abserviert und sich für einen eigenen Karten-Service entschieden, was seine Vor- aber auch Nachteile hat. Die aufpolierte App verfügt über eine Turn-by-turn-Navigation, die in ersten Tests gut funktioniert.

Es gibt allerdings auch Nachteile. StreetView steht nicht mehr zur Verfügung und wird durch einen 3D-Flugmodus ersetzt, der aber nur für einige Städte verfügbar ist. Öffentliche Transportwege werden nicht angezeigt und so bleibt nur die Möglichkeit, zu Fahren oder zu Laufen. Und da Google die Suchfunktionen dieser App nicht unterstützt, tauchen bei Business-Suchanfragen mache Resultate, die in der alten App angezeigt wurden, jetzt nicht mehr auf.

Google macht allerdings seine abservierte Maps-App für iOS verfügbar, so dass wieder die Möglichkeit besteht, auf die alten Features zuzugreifen.

Bei der Karten-App in iOS fehlen zahlreiche wichtige Features (Foto: CNET)
Bei iOS 5 maß Apple Twitter einen sehr großen Stellenwert zu. Dieses Mal ist es Facebook. Einmal abgesehen davon, dass man Fotos direkt aus der Foto-App auf Facebook posten kann, lassen sich Geburtstage jetzt auch im iPhone-Kalender anzeigen.

Auch die Einstellungen zur Privatsphäre hat Apple verbessert. Jedes Mal, wenn eine App auf sensible Daten zugreifen möchte, erscheint ein Popup-Fenster, das den Anwender für diesen Zugriff um Erlaubnis fragt.

 

Auch Siri wurde verbessert und FaceTime, Apples Video-Tefonie-Service funktioniert jetzt nun über UMTS und nicht nur über WLAN wie bisher. Das bedeutet, dass FaceTime-Anrufe jetzt auch unterwegs geführt und angenommen werden können und man nicht mehr von einem WLAN-Netz in der Nähe abhängig ist.

Akkulaufzeit

Apple gibt die Sprechzeit (3G) mit etwa 8 Stunden an und nennt auch 8 Stunden für das Browsen im Web sowohl mit 3G als auch 4G. Für Videos soll der Akku etwa 10 Stunden halten, um Musik abzuspielen rund 40 Stunden.

Diese Laufzeiten sind erstaunlich, zumal das iPhone 5 mit einem leistungsstärkeren Prozessor und einem größeren Bildschirm ausgestattet ist, aber im Test hält das neueste Apple-Phone den unterschiedlichen Anforderungen den ganzen Tag stand. Die Batterieanzeige verhält sich etwa gleich der des iPhone 4S, obwohl das iPhone 5 sogar stärker beansprucht wird. Unterm Strich hält aber auch dieser Akku nicht länger als einen Tag durch.

Lightning Dock Connector

Apple hat sich beim iPhone 5 für einen neuen Stecker entschieden. Unten am Gerät befindet sich ein deutlich kleinerer Anschluss, den Apple als “Lightning“ bezeichnet. Hier spielt es keine Rolle mehr, wie herum der Stecker eingesteckt wird, womit sich Bedienungsfehler vermieden lassen.

Die Schattenseite des neuen Steckers ist natürlich, dass viele Ladegeräte, Lautsprecher et cetera nicht mehr funktionieren beziehungsweise nur noch noch mittels eines speziellen Adapters, der natürlich optional gekauft werden muss. Anders als der Name vielleicht vermuten lässt, ist der neue Anschluss übrigens nicht schneller als der alte 30-Pin-Connector, da er weiterhin aus USB 2.0 basiert.

Fazit

Beim iPhone 5 handelt es sich um ein exzellentes Smartphone, auch wenn dieses Upgrade mehr Finetuning als eine Vorstellung neuer exotischer Funktionen ist. Wer ein Telefon mit allen Schickanen sucht, das vor Features fast überquillt, ist mit Smartphones wie dem  Galaxy S III unter Umständen besser bedient. Vor allem, wenn man Techniken wie NFC zum Bezahlen nutzen möchte. Das iPhone 5 unterstützt kein NFC.

Es ist nicht nötig zu erwähnen, dass natürlich auch bei diesem iPhone wieder spektakuläre Enthüllungen erwartet wurden. Das iPhone 5 bietet zwar keine einziges Wow-Feature, aber während Technik-Enthusiasten verständlicherweise immer neue Funktionen sehen wollen, dürften die meisten Smartphone-Käufer mit dieser überarbeiteten Version durchaus zufrieden sein.

Es ist keine Riesensprung nach vorne, aber mit seinem deutlich verbesserten Design, iOS 6 im Gepäck, seinem sehr schnellen Prozessor und dem großen Display ist es das bis dato beste iPhone. Wer sich das Gerät leisten kann, wird sicher seine Freude daran haben.

[Mit Material von Scott Stein, CNET.com]

(Foto: CNET)
 

Apple iPhone: Technische Daten

Modell iPhone 4S iPhone 5
Erscheinungsjahr 2011 2012
Bezeichnung iPhone 4,1 iPhone 5,1
Codename N94 N41AP
CPU Apple A5 Apple A6
Architektur ARM Cortex 9 Apple ARMv7
Taktfrequenz 800 MHz 1000 MHz
L1-Cache 32 + 32 KByte 32 + 32 KByte
L2-Cache 1 MByte 1 MByte
Prozessortyp Dual Core Dual Core
GPU PowerVR SGX543MP2 PowerVR SGX543MP3
RAM 512 MByte 1024 MByte
Flashspeicher 16, 32, 64 GByte 16, 32, 64 GByte
Displaygröße 3,5 Zoll 4 Zoll
Format 3:2 16:9
Auflösung 640 x 960 Pixel, 326 ppi 640 x 1136 Pixel 326 ppi
Digitalkamera 8 Megapixel 8 Megapixel
Frontkamera ja, 0,3 Megapixel, 640 × 480 Pixel ja, 1,2 Megapixel, 720p
Mobilfunk EDGE, UMTS/HSDPA/HSUPA/HSPA+ wie bisher + LTE (Telekom)
WLAN 802.11 b/g/n 802.11 b/g/n
Max. unterstützte iOS-Version 6.0 6.0
Gewicht 140 Gramm 112 Gramm
Abmessungen 115,2 x 58,6 x 9,3 mm 123,8 x 58,6 x 7,6 mm
Akku 1432 mAh 1440 mAh
Testbericht ZDNet-Test

Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu Größer, leichter und schneller:
Apples iPhone 5 im Test

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  • Am 5. April 2013 um 9:28 von Stefan

    Was soll das für ein Minus Punkt sein? „Display zu Jumbo Konkurrenz kleiner“? vlt ist das ja auch ein Vorteil wenn man keinen Laptop in der Hosentasche hat?

    Und iPhone 4 hatte KEIN Gorilla Glas auf der Rückseite.

    Schlechter Test, Sry.

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