Facebook löscht falsche „Likes“

Verbesserte Methoden sollen verdächtige Likes identifizieren. Die Löschaktion gilt Likes, die durch Malware, kompromittierte Konten und getäuschte Nutzer gewonnen - oder massenhaft gekauft wurden. Facebook geht es dabei offenbar um das Vertrauen der Werbekunden.

Facebook hat falschen Likes den Kampf angesagt und will sie durch verbesserte automatische Mechanismen beseitigen. Der Löschung zum Opfer fallen sollen Likes auf Seiten, wenn sie „mit Mitteln gewonnen wurden, die gegen die Bedingungen von Facebook verstoßen“.

Das Unternehmen begründet die Aktion mit der Bedeutung, die es der „echten Identität sowohl für Nutzer als auch Marken auf Facebook“ beimisst. Sie sei für die Mission des Sozialen Netzes wichtig, die Welt zu verbinden – aber auch dann, wenn sich Menschen und Kunden mit Seiten in Kontakt setzen, an denen sie besonderes Interesse haben: „Wenn eine Seite und ein Fan sich auf Facebook verbinden, dann wollen wir sicherstellen, dass eine echte Person hinter dieser Verbindung steht, die mehr von dieser Seite erfahren und sich mit den Inhalten der Marke beschäftigen will.“

„Diese erneut verbesserten automatischen Anstrengungen werden solche Likes entfernen, wenn sie durch Malware, kompromittierte Konten sowie getäuschte Nutzer gewonnen oder massenhaft gekauft wurden“, heißt es in einem Blogeintrag von Facebook Security. „Während wir schon immer spezielle Schutzvorkehrungen gegen jede dieser Gefährdungen auf Facebook hatten, wurden diese verbesserten Systeme eigens konfiguriert, um verdächtige Likes zu identifizieren und Maßnahmen gegen sie zu ergreifen.“

Den offensichtlichen Hintergrund dieser Aktivitäten erwähnt Facebook gar nicht erst. Gefälschte Nutzerkonten und gefälschte Klicks auf den „Gefällt mir“-Button zur Erzeugung von Likes gefährden das ohnehin angeschlagene Vertrauen der Werbekunden in das Soziale Netz. Anfang August musste Facebook einräumen, dass es sich bei 8,7 Prozent aller Mitgliederkonten um Fake-Accounts handelt, also Profile mit erfundenen Angaben.

Im Juli stellte die BBC den Wert von Likes infrage. Rory Cellan-Jones unternahm dafür ein einfaches Experiment, indem er eine Facebook-Seite für ein fingiertes Londoner Unternehmen namens „VirtualBagel“ einrichtete. Durch bezahlte Werbung bei Facebook erzielte er kurzfristig über 3000 „Gefällt mir“-Klicks von Nutzern, obwohl das beworbene Unternehmen gar nichts anzubieten hatte. Besonders beliebt schien VirtualBagel in Ägypten, Indonesien und den Philippinen zu sein – aber kaum in den USA und Großbritannien.

Facebook wies die Kritik am Wert der Likes zunächst zurück, scheint sich aber eines Besseren besonnen zu haben. Der Ankündigung zufolge hat eine Seite durchschnittlich mit der Löschung von weniger als 1 Prozent der Likes zu rechnen – vorausgesetzt, die Seitenbetreiber und ihre Partner halten sich an die Bedingungen. Entsprechend peinlich könnte es daher aussehen, wenn Seiten deutlich mehr von ihren inflationären Likes verlieren.

[mit Material von Eileen Brown, ZDNet.com]

Themenseiten: Facebook, Networking, Soziale Netze

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