Erneut Falschmeldungen über gehackte Reuters-Website veröffentlicht

Diesmal wurde in einem Blog-Eintrag der angebliche Tod des saudi-arabischen Außenministers Prinz Saud al-Faisal verkündet. Hinter dem Hack stecken offenbar Unterstützer der syrischen Regierung. Saudi-Arabien gilt als entschiedener Gegner des Assad-Regimes.

Unbekannte sind innerhalb von zwei Wochen zum zweiten Mal in die Blogging-Plattform der Nachrichtenagentur Reuters eingedrungen und haben darüber Falschmeldungen verbreitet. Diesmal wurde in den gefälschten Einträgen vom vermeintlichen Tod des saudi-arabischen Außenministers Prinz Saud al-Faisal berichtet, wie Reuters mitteilt.

Hacker

„Diese Falschmeldung stammt nicht von Reuters und der Eintrag wurde umgehend gelöscht“, sagte Barb Burg, Direktor für weltweite Kommunikation. „Wir arbeiten daran, das Problem zu identifizieren.“

Bei den vor rund zwei Wochen veröffentlichten Falschmeldungen war es um den Bürgerkrieg in Syrien gegangen. Eine war ein angebliches Interview mit Rebellenführer Riad al-Asaad, Kommandeur der Freien Syrischen Armee (FSA). Er wurde darin mit der Aussage zitiert, seine Truppen würden sich aus der umkämpften Millionenmetropole Aleppo zurückziehen.

Außer der Blogging-Plattform war Anfang August auch Reuters‘ Twitter-Konto gehackt worden. Die unbekannten Angreifer kaperten @ReutersTech und benannten es vorübergehend in @ReutersME um. ME sollte dabei offenbar für Middle East (Nahost) stehen. Ein propagandistischer Tweet nach dem anderen berichtete von schweren Verlusten der syrischen Rebellen.

Nach wie vor ist unklar, wenn hinter den Hacks steht. Reuters deutet allerdings an, das es sich um regierungsfreundliche Kräfte in Syrien handeln könnte. Saudi-Arabien habe sich zu einem entschiedenen Gegner des Assad-Regimes entwickelt.

Der zweite Hack der Reuters-Website fällt mit einer laufenden Untersuchung der Electronic Frontier Foundation zusammen, bei der sich herausstellte, dass syrische Aktivisten – darunter Journalisten und Oppositionelle – Opfer von gezielten Malware-Attacken wurden. Die Schadsoftware namens AntiHacker gibt sich als Virenschutz aus, installiert tatsächlich aber Überwachungsprogramme auf den Rechnern der Zielpersonen.

[mit Material von Dara Kerr, News.com]

Themenseiten: Hacker, Politik, Reuters

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