StratFor bot Google und Salesforce Software für Terroristen-Erkennung an

Dies besagen von Wikileaks veröffentlichte Mails des Sicherheitsdienstleisters. Das Programm Trapwire gleicht Aufzeichnungen von Überwachungsanlagen mit Fahndungslisten ab. Es erkennt etwa Gesichter und Autokennzeichen.

Von Wikileaks veröffentlichte Dokumente des Sicherheitsdienstleisters StratFor enthalten Details zu einer Video-Überwachungslösung namens Trapwire. Sie stammt von ehemaligen Mitarbeitern des US-Geheimdienstes CIA. Offenbar setzen sie US-Behörden und auch große Firmenkunden ein; laut den Mails wurden sie unter anderem Google und Salesforce.com für deren Firmensitz angeboten.

Trapwire dient der Auswertung des von einer Videoüberwachung gesammelten Materials. Es versucht, etwa Terroristen zu identifizieren, die ein mögliches Anschlagsziel ausspionieren. Dazu gleicht es die Aufzeichnungen mit anderen Daten ab – etwa Fahndungslisten oder Listen gestohlener Fahrzeuge. Der Identifikation dienen eine Gesichtserkennung und ein Modul, das Kfz-Kennzeichen erfasst.

Hersteller von Trapwire ist die amerikanische Abraxas Corporation, die zahlreiche ehemalige CIA-Leute in ihren Reihen hat. Der internen E-Mail des Sicherheitsdienstleisters StratFor zufolge wird das Programm schon eingesetzt. StratFor versuchte, es an eigene Kunden zu vertreiben.

StratFor-Präsident Don Kuykendall nennt in einem der Dokumente sogar Namen: „Zu ihren Klienten zählen Scotland Yard, 10 Downing Street, das Weiße Haus und zahlreiche internationale Firmen. Wir erwägen, sie Unternehmen wie Walmart oder Dell vorzustellen.“

Weitere Interessenten und Gesprächspartner nennt Vizepräsident Fred Burton in einer anderen Mail: „Das Hauptquartier von Salesforce in San Francisco ist an Trapwire interessiert, nachdem ich ihnen die wunderbaren Funktionen schmackhaft gemacht habe.“ Weiter heißt es bei ihm, jetzt sei auch der Zeitpunkt, „um erneut Beziehungen zu Google aufzunehmen und sie auf zunehmende Frustration (und Chaos) hin abzutasten, nach den Übergriffen aus China und Diebstahl geistigen Eigentums.“ Er stehe mit Googles Sicherheitsdirektor in Kontakt.

Google wollte gegenüber ZDNet.com keinen Kommentar zu eventuellen Verhandlungen mit StratFor und Abraxas abgeben. Von Salesforce liegt noch keine Stellungnahme vor.

In Mails von Burton steht auch, dass jedes potenzielle Terrorismus-Ziel „in NYC, Washington DC, Las Vegas, London, Ottawa und Los Angeles“ Trapwire einsetze. Ein Anschlag auf drei Gebäude in Los Angeles sei auf diese Weise schon enttarnt worden. Dahinter stehe eine Abteilung von al-Qaida, die man nach ihrer Identifikation durch die Software im Auge behalten könne.

[mit Material von Michael Lee, ZDNet.com]

Themenseiten: E-Mail, STRATFOR, Software, Video, wikileaks.org

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