Linux-Kernel 3.5 führt neuen Paket-Scheduler ein

Codel soll sogenanntes Bufferbloat im Netzwerk verhindern, das lange Latenzzeiten verursacht und so zu Paketverlusten oder gar Verbindungsabbrüchen führen kann. Neu sind auch Metadaten-Prüfsummen im Dateisystem Ext4 sowie Datenträger-Export via Firewire und USB.

Linus Torvalds hat nur zwei Monate nach dem Vorgänger Version 3.5 des Linux-Kernels freigegeben. Sie steht seit Samstag als tar-Archiv und als einzelner Patch zum Download bereit.

Linux-Maskottchen Tux

Eine der wichtigsten Neuerungen ist der Paket-Scheduler „Controlled Delay“ (Codel), der für die Bereitstellung von Datenpaketen an den Netzwerkschnittstellen sorgt. Er soll durch einen neuen Algorithmus Probleme mit der ausufernden Pufferung im gesamten Netzwerk verhindern, die auch als „Bufferbloat“ bekannt sind. Dadurch ausgelöste lange Latenzzeiten können in der Folge zu Paketverlusten, unnötigen Wiederholungen oder sogar Verbindungsabbrüchen führen.

Das Dateisystem Ext4 erweitert der neue Kernel um Metadaten-Prüfsummen. Sie sollen helfen, Fehler im Dateisystem zu erkennen, nicht aber in den gespeicherten Daten selbst. Jedes Ext4-Dateisystem kann auf die Checksum-Prüfung umgestellt werden. Dann lässt es sich allerdings auf Systemen mit älterem Kernel nur noch als lesbar einhängen.

Weitere Verbesserungen sind eine Reparatur-Schnittstelle für TCP/IP-Verbindungen, früherer erneuter Versand von Netzwerkpaketen nach RFC 5827 und Performance-Monitoring von Userspace-Software. Änderungen am Sandbox-Mechanismus Seccomp sollen für mehr Sicherheit sorgen. Wie üblich wurden darüber hinaus zahlreiche Treiber hinzugefügt oder aktualisiert. So ist es nun möglich, Datenträger per Firewire zu exportieren, ähnlich dem „Firewire Target Disk Mode“ auf Apple Macs. Das funktioniert auch via USB.

Eine Liste der wichtigsten Änderungen in Kernel 3.5 findet sich bei kernelnewbies.org. Das komplette Changelog steht auf dem FTP-Server von kernel.org noch nicht bereit.

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