Nach Protesten: Cloud-Option auf Linksys-Routern nicht mehr verpflichtend

Die Nutzer müssen dazu auf die letzte Firmware zurückwechseln. Eine Überwachung der Anwender war nie geplant und erfolgt auch jetzt nicht. Künftige Nutzungsbedingungen sollen dies klarstellen.

Cisco hat nach wütenden Kundenprotesten die per Firmware-Update eingeführte Cloud-Anbindung von zwei Wi-Fi-Routern der Marke Linksys zurückgenommen. Die auch in Deutschland verkauften Modelle EA4500 und EA2700 unterstützten nach dem Update nur noch eine Verwaltung über die „Cisco Connect Cloud.“

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Anwender sahen in dieser obligatorischen Cloud-Verbindung eine Bedrohung für ihre Privatsphäre oder machten sich wegen der Formulierungen im Kleingedruckten Sorgen. Die mit dem Update aktualisierten Nutzungsbedingungen untersagten nämlich den Anwendern nach deren Deutung einen Einsatz der Hardware zu „obszönen, pornografischen oder Angriffszwecken“. Und über die Cloud-Verbindung wäre wenigsten theoretisch eine Überwachung der Online-Aktivitäten möglich.

Cisco hat fast eine Woche lang versucht, diese Bedenken zu zerstreuen. Jetzt schreibt Vizepräsident Brett Wingo, Cisco Cloud Connect werde aus den Standardeinstellungen der Router entfernt.

Als Reaktion auf Bedenken unserer Kunden haben wir den Prozess vereinfacht, um den Dienst Cisco Cloud Connect abzuwählen. Gleichzeitig wurde die Standardeinstellung auf die traditionelle Router-Konfiguration und -Verwaltung zurückgesetzt.

Dies bedeutet, dass die Router standardmäßig wieder lokal über eine Management-Software verwaltet werden können. Allerdings lässt diese gegenüber der webbasierten Konsole einige Funktionen vermissen. Cisco empfiehlt, auf die vorangegangene Firmware zurückzuwechseln. Für die Zukunft plant es, eine Web-Schnittstelle anzubieten, ohne dass deswegen der Clouddienst aktiv sein muss. Auch zur Privatsphäre liefert das Unternehmen eine Klarstellung:

Cisco wird nicht willkürlich Kunden aufgrund ihrer Internetnutzung vom Dienst Cisco Cloud Connect ausschließen. Cisco Cloud Connect und Cisco-Linksys-Router überwachen die Anwender nicht, haben dies nie getan und speichern auch keine Informationen zu deren Internetnutzung. Wir beschneiden auch nicht willkürlich den Internetzugang von Kunden. Ein solches Vorgehen war zudem nie geplant. Dies wird eine künftige Aktualisierung der Nutzungsbedingungen klarstellen.

Für Kunden, die Probleme mit dem Firmware-Downgrade haben, hat Cisco eine US-Support-Hotline eingerichtet. Auch online stellt es eine Hilfe dazu bereit.

[mit Material von Charlie Osborne, ZDNet.com]

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