Microsoft schreibt 6,2 Milliarden Dollar auf Online-Sparte ab

Ein großer Teil davon entfällt auf die Akquisition der Online-Werbefirma Aquantive. Die Übernahme hat laut Microsoft nicht das gewünschte Ergebnis geliefert. Der Kaufpreis lag 2007 bei 6,3 Milliarden Dollar.

Microsoft hat den Wert seiner Online-Sparte nach unten korrigiert. Die Wertberichtigung wird das vierte Fiskalquartal (bis 30. Juni) mit insgesamt 6,2 Milliarden Dollar belasten. Der größte Teil der Abschreibung entfällt auf die Akquisition der Online-Werbefirma Aquantive im Jahr 2007.

Mit der Übernahme von Aquantive wollte der Softwarekonzern sein Werbegeschäft stärken. In einer Pressemeldung heißt es dazu: „Während der Kauf von Aquantive weiterhin Werkzeuge für Microsofts Online-Werbegeschäft liefert, hat die Akquisition das Wachstum nicht wie erwartet beschleunigt, was zu der Abschreibung beiträgt.“

Die Wertberichtigung ist das Ergebnis eines sogenannten Goodwill Impairment Test, mit dem US-Unternehmen jährlich den Firmenwert ermitteln. Eine Korrektur ist unter anderem notwendig, wenn der Wert einer übernommenen Firma unter den gezahlten Kaufpreis fällt. Microsoft hatte 2007 6,3 Milliarden Dollar für Aquantive bezahlt.

Ein Jahr nach der Übernahme verließ 2008 Aquantive-CEO Brian McAndrews das Unternehmen. Im Jahr darauf veräußerte Microsoft die zu Aquantive gehörende Online-Werbeagentur Razorfish für 530 Millionen Dollar an die französische Publicis Groupe.

2010 folgte Microsofts Werbeabkommen mit Yahoo, das nach Auskunft beider Unternehmen bisher nicht die zugesagten beziehungsweise erwarteten Umsätze lieferte. Das laufende Geschäft seiner Online-Sparte beurteilt Microsoft entsprechend zurückhaltend: „Während sich das Geschäft der Online Services Division verbessert hat, liegen die Erwartungen für das künftige Wachstum und die Profitabilität unter früheren Schätzungen.“

Im vergangenen Quartal belief sich der Verlust der Online-Sparte, zu der auch die Suchmaschine Bing gehört, auf 480 Millionen Dollar. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schrumpfte der Fehlbetrag um 300 Millionen Dollar. In den Geschäftsjahren 2002 bis 2011 verlor Microsoft mit seinem Online-Geschäft insgesamt 8,56 Milliarden Dollar.

Die Bilanz für das vierte Fiskalquartal 2012 wird Microsoft am 19. Juli vorlegen.

Microsoft verliert im Online-Bereich ziemlich viel Geld (Grafik: Statista)
Microsoft verliert im Online-Bereich ziemlich viel Geld (Grafik: Statista)

[mit Material von Larry Dignan, ZDNet.com]

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