Facebook zahlt 10 Millionen Dollar im Streit um gesponserte Anzeigen

Der Vergleich steht schon seit Ende Mai. Laut jetzt veröffentlichten Gerichtsunterlagen fließt das Geld an gemeinnützige Einrichtungen. Demnach drohten Facebook zum Zeitpunkt der Einigung noch Schadenersatzansprüche in Milliardenhöhe.

Facebook hat die Klagen von Nutzern gegen gesponserte Anzeigen mit der Zahlung von 10 Millionen Dollar beigelegt. Einem Bericht von Reuters zufolge, das die zugehörigen Gerichtsunterlagen eingesehen hat, fließt das Geld jedoch nicht an die Kläger, sondern an gemeinnützige Einrichtungen.

Beispiel für eine Sponsored Story (Screenshot: ZDNet)
Beispiel für eine Sponsored Story (Screenshot: ZDNet)

Fünf Nutzer des Social Network hatten Facebook im vergangenen Jahr vorgeworfen, gegen kalifornische Datenschutzgesetze zu verstoßen, weil in ihrem Newsfeed Werbung auftauchte, die ihre Freunde angeblich per „Gefällt mir“-Button markiert hatten. Im Dezember wies die vorsitzende Richterin Lucy Koh Facebooks Antrag auf Abweisung der Klage zurück.

Ende Mai endete der Rechtsstreit schließlich mit einem Vergleich. Details zu dem Kompromiss gelangten nicht an die Öffentlichkeit. Zum Zeitpunkt der Einigung stand noch die Zulassung der Klage als Sammelklage im Raum. Reuters zufolge hätte der Fall dann voraussichtlich jeden dritten US-Amerikaner betroffen und damit einen möglichen Schadenersatz in Milliardenhöhe ausgelöst.

Richterin Koh sagte, die Kläger hätten dargelegt, dass ihnen durch die Nutzung ihrer Namen durch Facebook ein wirtschaftlicher Schaden entstehen könnte. „Kalifornien erkennt schon lange ein Recht auf Schutz des eigenen Namens an, gegen einen Missbrauch durch Dritte zu deren Vorteil“, zitiert der Bericht Koh.

Sponsored Stories hatte Facebook Ende Januar 2011 eingeführt. Damit werden Nutzer ungefragt und unbezahlt zu Testimonials. Wer über Places seinen Standort übermittelt oder etwas per „Gefällt mir“-Button markiert, kann unverhofft als Anzeige auf den Seiten seiner Freunde auftauchen. Tätig werden müssen nur die „beworbenen“ Unternehmen – das Einverständnis der Nutzer holt Facebook nicht ein.

[mit Material von Edward Moyer, News.com]

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