AMD und ARM gründen Allianz für heterogenes Computing

Der Heterogeneous System Architecture Foundation gehört auch Texas Instruments an. Ziel ist die Definition und Förderung offener Standards für Systeme, die CPU und GPU kombinieren. Sie sollen Softwareentwicklern die Arbeit erleichtern.

AMD hat auf seinem Fusion Developer Summit in Bellevue im US-Bundesstaat Washington die Gründung der Heterogeneous System Architecture Foundation (HSA) bekannt gegeben. Der Gruppe gehören auch der britische Chipentwickler ARM sowie Texas Instruments, MediaTek und Imagination Technologies an. Ziel ist die „Definition und Förderung eines offenen, auf Standards basierenden Ansatzes für heterogenes Computing“.

Die HSA Foundation will Hardware-Spezifikationen für Systems-on-a-Chip (SoC) erstellen, die CPUs und GPUs kombinieren. „HSA wird für PCs, Tablets und ultradünne Notebooks sowie innovative Supercomputer und Clouddienste ein Reich neuer Möglichkeiten schaffen, die ein modernes Computererlebnis definieren“, sagte AMD-Manager und HSA-Präsident Phil Rogers.

AMD, das im PC- und Servermarkt etabliert ist, hatte im Februar angekündigt, mithilfe von anderen Chipherstellern in den Markt für mobile Geräte einzusteigen. Die Spezifikationen der HSA Foundation sollen den Austausch von Code zwischen Desktop-Rechnern und mobilen Geräten erleichtern, die darauf basieren.

„Grafische Oberflächen sind entscheidend für das Nutzererlebnis, sie haben aber Einfluss auf den Energieverbrauch. Mit offenen Standards können Entwickler herausragende Grafiken erstellen, ohne die Energieeffizienz zu beeinträchtigen“, wird Jem Davies, Chef des Bereichs Media-Prozessoren bei ARM, in einer Pressemeldung zitiert.

Die HSA Foundation wird Entwicklern Tools, SDKs (Software Development Kit), Dokumentationen und Anleitungen zur Verfügung stellen. Einen Zeitplan dafür hat sie allerdings nicht genannt.

AMD und ARM stehen in direkter Konkurrenz zu Intel. AMD hat sich bisher auf die x86-Architektur konzentriert, die auch Intel verwendet. ARM hingegen nutzt eine eigene Architektur, die energieeffizienter arbeitet und die Grundlage für die meisten mobilen Geräte wie Smartphones und Tablets bildet. Das ist wiederum ein Bereich, in dem Intel nicht vertreten ist und den der Chipriese für sich gewinnen will. Die übrigen HSA-Mitgründer Imagination, MediaTek und Texas Instruments wiederum fertigen Prozessen, die auf der ARM-Architektur aufbauen.

In ihrer gemeinsamen Erklärung kündigen die Mitglieder der HSA Foundation an, nicht nur das Nutzererlebnis, sondern auch die Verwaltung cloudbasierter Daten, Streaming und Sicherheit zu verbessern. Rogers zufolge soll aber auch ein Gegengewicht zur x86-Architektur geschaffen werden, die seit Jahrzehnten de facto die Standardarchitektur ist.

„HSA führt die Branche jenseits der Zwänge der System-Architektur der vergangenen 25 Jahre, die jetzt Software-Innovationen einschränkt. Mit der Ausrichtung der HSA auf die Bedürfnisse von Softwareentwicklern haben wir eine allgemeine Hardware-Plattform für hochleistungsfähige, energieeffiziente Lösungen geschaffen“, sagte Rogers.

Laut Tony King-Smith, Marketingchef von Imagination, werden die Spezifikationen für eine neue Architektur verschiedene Arten von Betriebssystemen unterstützen. Zudem sollen Standard-APIs wie OpenCL, Renderscript Compute und Direct Compute verwendet werden.

[mit Material von David Meyer, ZDNet.co.uk]

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