Anonymous hackt Server des US-Justizministeriums

Zu den bei einer Statistikbehörde gestohlenen Daten zählten auch interne E-Mails. Mitglieder des Hackerkollektivs haben eine Sammlung mit insgesamt 1,7 GByte veröffentlicht. Die Datei wird über The Pirate Bay verteilt.

Mitglieder des Hackerkollektivs Anonymous haben eine Website des US-Justizministeriums angegriffen und die Daten veröffentlicht, auf die sie dort stießen. Die gesamten Daten, zu denen auch interne E-Mails gehörten, veröffentlichten sie in einer Datei mit 1,7 GByte Umfang über The Pirate Bay.

„Heute veröffentlichen wir 1,7 GByte Daten, die bis jetzt der US-Justizbehörde gehörten“, heißt es in einer Erklärung. „In der Beute könnt ihr glitzernde Dinge finden wie interne E-Mails und die gesamte Datenbank.“ Es habe für „Lulz“ (Gelächter) gesorgt, als die Betreiber die Website offline nahmen: „Das zeigte klar, dass sie Angst vor dem hatten, was unvermeidlich geschehen würde.“

Das Justizministerium bestätigte „unerlaubte Zugriffe“ auf eine seiner Websites, die noch zu untersuchen seien. Sie hätten aber nicht der Hauptseite Justice.gov, sondern dem Server der Statistikbehörde des Justizministeriums gegolten. Das United States Bureau of Justice Statistics (BJS) sammelt, analysiert und veröffentlicht Daten über Verbrechen in den USA – und auch über Hackerangriffe. Dem Ministerium zufolge blieb die angegriffene Website die ganze Zeit über erreichbar.

Schon Anfang des Jahres hatten Anonymous-Anhänger die Website des Justizministeriums angegriffen und vorübergehend lahmgelegt, damals als Protest gegen die geplanten Anti-Pirateriegesetze SOPA und PIPA sowie das Vorgehen der US-Justiz gegen den Filehoster Megaupload. „Wir geben die Daten frei, um Informationen zu verbreiten“, begründet Anonymous die jetzt erfolgte Veröffentlichung von Behördendaten. „Wir wollen, dass die Menschen gehört werden und von der Korruption in ihrer Regierung erfahren.“

Am Wochenende zog außerdem der NATO-Gipfel in Chicago DDoS-Angriffe einer angeblich mit Anonymous verbundenen Hackergruppe an, die sich AntiS3curityOPS nennt. Offizielle Webseiten der Stadt waren zeitweise nicht erreichbar. Ein NATO-Vertreter bestätigte Angriffe auf die offizielle Website der Allianz, die für Zugangsprobleme sorgten.

[mit Material von Emil Protalinski, News.com]

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