Studie: Apples UDID-Einschränkungen kosten Entwickler ein Viertel der Einnahmen

Das Werbenetzwerk MoPub hat die Umsätze über drei Monate verfolgt. Ohne Zugriff auf eindeutige Gerätenummern sind sie deutlich gefallen. MoPub fordert eine Tracking-Alternative.

Nach einer Studie des Werbenetzwerks MoPub haben Softwareentwickler durch Apples erhöhten Datenschutz für iOS-Apps erheblich an Einnahmen verloren. Betroffen sind die Umsätze von App-Entwicklern, deren Anwendungen nicht mehr für den App Store zugelassen wurden, weil sie den Unique Device Identifier (UDID) auslesen wollten.

Durch die Einschränkungen sollen ihnen 24 Prozent ihrer Einnahmen entgangen sein. Seit Ende März lehnt Apple Anwendungen ab, die auf Gerätedaten zugreifen wollen, die eine eindeutige Identifizierung der Nutzer ermöglichen. Damit reagierte es offenbar auf eine vom US-Kongress eingeleitete Untersuchung zum Thema Datenschutz und Smartphones.

Laut Techcrunch hat Apple damit begonnen, Apps die auf Gerätedaten zugreifen, die eine eindeutige Identifizierung ermöglichen, nicht mehr für den App Store zuzulassen. Davon betroffen sind beispielsweise Anwendungen, die die Unique Device Identifier (UDID) auslesen (Bild: ZDNet.de).

Zuvor war bekannt geworden, dass die Anwendung Path durch die Funktion „Freunde hinzufügen“ ohne Wissen der Anwender Zugriff auf iOS-Adressbücher erhielt und die dort verfügbaren Daten sammelte. In der Folge stellte sich heraus, dass auch die iOS-Apps von Facebook, Twitter, Instagram, Foursquare, Foodspotting, Yelp und andere die Namen, E-Mail-Adressen sowie Telefonnummern von den internen Adressbüchern der Geräte an Firmenserver übertrugen und dabei nicht immer um Erlaubnis fragten.

In die Kritik kam dadurch auch die UDID-Nutzung. Werbenetzwerke wie MoPub nutzen die eindeutigen Gerätekennung seit Jahren, um zielgenaue Werbung zu verteilen. Darüber konnten sie Informationen über die App-Anwender sammeln und den Werbeerfolg bestimmen. Entwickler und Werbetreibende sehen die ermittelten Klick- und Konvertierungsraten als wesentlich an, um Einnahmen zu erzielen.

MoPubs CEO und Gründer Jim Payne leitet aus der Studie die Forderung an Apple ab, eine Alternative zu den bisher von UDID gebotenen Tracking-Möglichkeiten zu entwickeln: „Wir sehen hier eine direkte Wechselbeziehung zwischen dem, was für ein Inserat bezahlt wird, und der möglichen Nachverfolgung der Werbung. Es ist klar, dass Apple dieses Problem mit einer passenden Alternative angehen muss.“ Geschehe das nicht, sei ein erheblicher Schaden für die App-Entwickler wahrscheinlich.

Die Studie verglich die Werbeeinnahmen über drei Monate hinweg. Laut MoPub verringerte sich der Tausend-Kontakt-Preis um 18 Cent, wenn auf Auswertungen mit der eindeutigen Gerätenummer verzichtet wurde. Apps mit UDID-Zugriff erzielten demnach 0,76 Dollar, Apps ohne diesen Zugriff hingegen nur 0,58 Dollar.

Die Mehrheit der App-Anbieter kann derzeit noch immer die UDID nutzen und bekommt auch laufende App-Updates von Apple genehmigt. Laut MoPub sind sie aber verunsichert und besorgt um ihre künftigen Einnahmen.

[mit Material von Joe Aimonetti, News.com]

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