Verhaftet: 15-jähriger Österreicher hackte 259 Firmen in drei Monaten

Der Hauptschüler war im Web auf ein Hackerforum gestoßen, das Punkte für erfolgreiche Angriffe vergab. Dort schaffte er es immerhin in die Top 50. Die Innenministerin betont: "Was nach einem Lausbubenstreich klingt, ist kein Kavaliersdelikt."

Das österreichische Innenministerium meldet die Verhaftung eines 15-Jährigen, dem 259 Online-Einbrüche bei Firmen zur Last gelegt werden. Der Hauptschüler hat sich nach eigenen Angaben das benötigte Wissen selbständig angeeignet. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner betont: „Was nach einem Lausbubenstreich klingt, ist kein Kavaliersdelikt.“

Cybersecurity

Die Angriffe wurden zwischen Januar und März 2012 durchgeführt, also in einem Zeitraum von drei Monaten. Demnach hat der Minderjährige im Schnitt mehr als drei Angriffe täglich unternommen. Das Innenministerium nennt Langeweile als Motiv – neben Geltungsdrang. Der jugendliche Hacker war auf ein Forum gestoßen, wo es für erfolgreiche Angriffe Punkte gab. Hier schaffte er es mit seiner Einbruchsserie unter die Top 50 – von etwa 2000 Nutzern.

Beiweise für seine Erfolge veröffentlichte der Verdächtige laut Innenministerium auf Twitter. Oft hinterließ er auch sein Online-Handle ACK!3STX mit einem Gruß auf den gehackten Servern. Das österreichische Cyber Crime Competence Centre, eine mit C4 abgekürzte Polizeieinheit, konnte die IP-Adresse des Niederösterreichers aber trotz Anonymisierungsdienst auflösen und eine Überwachung starten. Ende März gelang es ihr, an seine Adresse zu kommen.

Den Schaden können die österreichischen Behörden noch nicht beziffern: Europol arbeite noch an einer Quantifizierung, heißt es. Schließlich seien völlig unterschiedliche Sites im In- und Ausland betroffen, von Tourismusdiensten über Porno-Sites bis zu Suchmaschinen.

In Großbritannien wurden vergangene Woche zwei Teenager im Alter von 16 und 17 Jahren verhaftet, die angeblich eine Anti-Terror-Hotline gehackt und dies mit einer Aufzeichnung belegt hatten. Wahrscheinlich handelte es sich aber nur um ein von ihnen selbst initiiertes Gespräch. Erst 18 Jahre alt ist auch das mutmaßliche Lulzsec-Mitglied Topiary, das mit 16 eigenen Rechnern DDoS-Attacken durchgeführt haben soll.

[mit Material von Emil Protalinki, ZDNet.com]

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