Lumia 900 mit Verbindungsproblem: Nokia zahlt 100 Dollar Entschädigung

Nokia bestätigt einen Fehler in der Speicherverwaltung. Ein Software-Update soll für Abhilfe sorgen. Die Startpanne gefährdet Nokias Wiedereintritt in den US-Markt.

Nokia hat die Berichte erster Käufer bestätigt, nach denen sein in Amerika gestartetes Windows-Phone-Modell Lumia 900 Probleme beim Aufbau einer Datenverbindung haben kann. Um die Markteinführung in den USA nicht zu gefährden, bieten die Finnen allen Kunden eine Gutschrift von 100 Dollar an, die über die Mobilfunkrechnung von AT&T zu verrechnen ist. Das gilt nicht nur für bisherige Kunden, sondern auch für potenzielle Käufer, die somit den subventionierten Kaufpreis von 99,99 Dollar erstattet bekommen.

Nokia Lumia 900

„Wir wollten eine klare Botschaft senden, dass wir nicht nur das Problem so schnell wie möglich lösen, sondern darüber hinaus für die Unannehmlichkeiten entschädigen wollen“, sagte Chris Weber, für Nokias Nordamerika-Geschäft verantwortlich, im Gespräch mit News.com. Die Zahl der betroffenen Geräte wollte er nicht nennen. Es handle sich um eine begrenzte Anzahl, aber doch groß genug, um Nokias Reaktion zu rechtfertigen.

Ursache ist Weber zufolge ein Softwareproblem, das aus der Speicherverwaltung resultiert. Es gebe definitiv keinen Fehler in der Hardware des Mobiltelefons oder im Netz von AT&T, betonte er. Innerhalb der nächsten Tage sollen Geräte in die Läden kommen, bei denen der Fehler nicht mehr auftritt. Die Kunden können entweder ihre Smartphones beim Mobilfunkanbieter AT&T austauschen oder auf ein Software-Update am 16. April warten, das den Fehler beheben soll.

Nokia bietet seine Gutschrift bis zum 21. April an. Sie steht Käufern sogar zu, wenn sie das Gerät bis dahin noch nicht erhalten oder es nicht an Lager sein sollte. Damit versucht das Unternehmen, aus der technischen Panne eine aggressive Verkaufsförderung zu machen. Es zeigt, wie sehr Nokia auf den Erfolg des neuen Windows-Phones angewiesen ist. Mit dem Lumia 900 – Nokia nennt es selbst sein „Flaggschiff-Modell“ – gelingt oder scheitert der Wiedereintritt in den US-Markt.

Obwohl seine Marktanteile im US-Handymarkt im Jahr 2002 stolze 35 Prozent betrugen und Nokia auch in den USA noch immer einen guten Ruf hat, kamen seine Geräte in den letzten Jahren kaum noch in die Läden. Die Netzbetreiber nahmen sie nicht in ihr subventioniertes Angebot. Nokia wurde daher kaum noch als relevanter Marktteilnehmer, sondern vielmehr als Nischenanbieter mit kostspieligen, nicht vertragsgebundenen Smartphones wahrgenommen.

[mit Material von Roger Cheng, News.com]

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