Sony verdoppelt Verlust wegen Steuernachzahlung auf 6,4 Milliarden Dollar

In den USA muss es 3,6 Milliarden Dollar nachzahlen. Die hat es jetzt vermutlich abgeschrieben. Für 2012 sagt es aber einen operativen Gewinn von 2,2 Milliarden Dollar voraus. Am 21. Mai legt es sein Ergebnis vor.

Sony hat seinen prognostizierten Verlust mehr als verdoppelt: Voraussichtlich hat es im Geschäftsjahr 2011, das am 31. März endete, rund 520 Milliarden Yen (6,4 Milliarden Dollar) Miese gemacht. Die Nachrichtenagentur Reuters vermutet den Grund in einer zusätzlichen Steuerbelastung – vornehmlich in den USA – in Höhe von 300 Milliarden Yen (3,6 Milliarden Dollar), die Sony abgeschrieben haben könnte.

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Sein Ergebnis für das abgelaufene Geschäftsjahr wird das Unternehmen am 21. Mai vorlegen. Es ist das vierte Jahr in Folge, in dem Sony Verluste schreibt. Noch im Februar hatte man die Vorhersage auf 220 Milliarden Yen (2,7 Milliarden Dollar) erhöht. Ursprünglich war Sony von einem Minus in Höhe von 90 Milliarden Yen (1 Milliarde Dollar) ausgegangen, wie AFP festhält.

Im laufenden Geschäftsjahr 2012, das im März 2013 endet, rechnet Sony mit einem operativen Gewinn von 180 Milliarden Yen (2,2 Milliarden Dollar). 2010 hatte es einen knapp halb so hohen Gewinn aus dem laufenden Geschäft erwirtschaftet: rund 1,16 Milliarden Dollar.

Berichten zufolge steht Sony eine ausgedehnte Umstrukturierung ins Haus. Nach Angaben von AFP könnten bis zu 16.000 Stellen gestrichen werden; andere Medien – etwa das Wall Street Journal (WSJ) – gehen von rund 10.000 Arbeitsplätzen aus, die wegfallen. Sieben hochrangige Manager erhalten für das vergangene Geschäftsjahr angeblich keine Boni, darunter der Vorstandsvorsitzende und Ex-CEO Howard Stringer.

Nach Informationen des WSJ will Sony die Zahl seiner Mitarbeiter reduzieren, in dem es Bereiche verkauft oder abspaltet, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Dazu zählen die Sparte für chemische Produkte, die einer früheren Ankündigung zufolge an die Development Bank of Japan veräußert werden soll, sowie die Herstellung kleinerer und mittlerer LCDs. Letztere geht an ein von der japanischen Regierung gestütztes Joint Venture mit Toshiba und Hitachi. Insgesamt könnten dadurch 5000 Arbeitsplätze wegfallen.

Weitere Einschnitte soll es in der Fernseher-Sparte geben, die nach Sonys eigenen Schätzungen im achten Jahr in Folge keinen Gewinn erzielen wird. Sonys neuer CEO Kazuo Hirai habe entschieden, das im vergangenen Jahr aufgestellte Ziel, 40 Millionen TV-Geräte pro Jahr abzusetzen, zu halbieren und die TV-Sparte entsprechend anzupassen, schreibt das WSJ.

Hirai hatte Anfang April Howard Stringer als Chief Executive Officer von Sony beerbt. Mit seiner Ende März vorgestellten Strategie „One Sony“ will sich das Unternehmen künftig auf die Bereiche Digital Imaging, Spiele und Mobile konzentrieren. Im Lauf der Woche wird Hirai weitere Details zu seinen Plänen für die kommenden Jahre nennen – möglicherweise auch zu den anstehenden Entlassungen.

[mit Material von Zack Whittaker, ZDNet.com]

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