Antworten auf die veränderten Anforderungen an Unternehmensnetze

Mit "Bring Your Own Device" ändern sich die Umstände in Firmennetzen gewaltig. Auch die Cloud verlangt Anpassungen bei den Infrastrukturlieferanten. Switching-Spezialist Brocade reagiert nun mit HyperEdge, einer Technologie, die Edge-Switches in das zentrale Management integriert.

Netzwerkanbieter müssen sich auf rasante technologische Veränderungen bei den Endgeräten einstellen – so auch Brocade: Unaufhaltsam dringen massenweise neue drahtlose Consumer-Systeme wie iPads und iPhones, Android-Smartphones und so weiter in die Unternehmens-IT vor. „Schon die Hälfte aller europäischen Unternehmen erlaubt BYOD, und in zwei Jahren werden es fast alle tun“, sagt Mike Klayko, Brocade-CEO, anlässlich einer Kundenveranstaltung des Herstellers in Frankfurt.

Die Verwaltung und vor allem die aus dem Gerätezoo resultierenden Sicherheitsrisiken bescheren CIOs schlaflose Nächte. Ein weiteres Dauerthema sind hybride Cloud-Infrastrukturen mit den sich daraus ergebenden Fragen. „Die IT bleibt – auch wenn sie Cloud-Services kauft – für Compliance und Risikomanagement verantwortlich“, betonte in Frankfurt Dirk Schiller, bei Brocade-Partner Computacenter für Cloud Solutions zuständig.

Weil die Virtualisierung der Server inzwischen sehr weit fortgeschritten sei, gehe es nun darum, „den Rest des Rechenzentrums und der gesamten IT genau so effektiv zu machen wie die Server“, erklärte Jason Nolet, Brocades Produktverantwortlicher für Datacenter- und Enterprise-Produkte. Das bestätigte auch der Analyst Robert Deuschle: „Früher waren die Server der Kostenfaktor, heute sind es Storage und Netzwerke, deshalb muss sich hier etwas tun.“

Zudem ändere sich, wie Martin Niemer, bei VMware Solution Manager für den Bereich Zentraleuropa, betonte, auch die gesamte Struktur der IT: „Man managt heute nicht mehr einen durchgehenden Stack, sondern eher horizontale Schichten“, – beispielsweise Endgeräte, Middleware, Daten oder Applikationen. In Frankfurt erklärte das Management des Switchherstellers, wie sich der Vernetzungsspezialist auf die veränderte Situation einstellt: durch ein enges Netz von Partnerschaften und technische Neuerungen.

Technologiepartnerschaften

Frank Kölmel ist bei Brocade für die Geschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich (Bild: Brocade).
Frank Kölmel ist bei Brocade für die Geschäfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich (Bild: Brocade).

Zu den Partnern gehören zwei Firmen, die im weitesten Sinne aus dem früheren Siemens-IT-Geschäft hervorgegangen sind – Atos, nunmehr im Besitz der ehemaligen SIS, und Fujitsu Technology Solutions, heute der deutsche Arm des japanischen Fujitsu-Konzerns. Dazu kommt der Dienstleister Computacenter und das für Virtualisierungslösungen nahezu unumgängliche VMware. Besonders wichtig dürfte für Brocade künftig die Partnerschaft mit Fujitsu werden: In dessen „Dynamic Infrastructure Blocks“, mit den vBlocks von Cisco, EMC und VMware grob vergleichbaren, vorkonfigurierten Cloud-Bausteinen, stecken Brocade-Switches.

Dass diese Wahl nicht etwa der Rolle von Fujitsu und Brocade als Verfolger nahezu unaufholbarer Marktführer (Cisco im Netz, HP und IBM im Infrastrukturbereich) geschuldet sei, betont Michael Homburg, bei Fujitsu Evangelist Enterprise Products: „Wir haben die verfügbaren Produkte verglichen und uns für das beste entschieden.“

Hinsichtlich des durch BYOD hoch beanspruchten Netzwerk-Edge geht Brocade erstens davon aus, dass das Wireless-Portfolio, welches man vor einiger Zeit von Motorola erworben hat, in Zukunft wohl eine wichtigere Rolle spielen wird: „Wir werden erleben, dass das gesamte Campus-LAN drahtlos funktionert“, prognostiziert Nolan. Schon heute sei es durchaus üblich, dass Kunden ihr gesamtes Netzwerk vom Rechenzentrum bis zum drahtlosen Edge mit Brocade-Komponenten ausrüsten. Wie groß der WLAN-Anteil am Brocade-Umsatz inzwischen ist, wollte aber keiner der Firmenvertreter verraten.

Zum anderen setzt Brocade auf sein Konzept „Effortless Network“ (mühelose Vernetzung) und die vor kurzem angekündigte HyperEdge-Technologie. Mit der lassen sich bis zu acht kleine Brocade-Switches stapeln, logisch zu einer Ressource bündeln und von einem Punkt aus gemeinsam verwalten.

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Mit neuen Edge-Switches aus der ICX-Serie und dem Konzept „HyperEdge“ unterstützt Brocade seinen „Effortless Networking“-Ansatz (Bild: Brocade).

Die Edge-Switches dürfen aber auch im Netz verteilt stehen. „So ist es zum Beispiel überflüssig, Patches oder Zugangslisten an tausend Stellen zu distribuieren, es reicht ein Mal“, sagt Frank Kölmel, der für die Geschäfte des Herstellers in Deutschland, Österreich und der Schweiz verantwortlich ist. Das bedeute für die CIOs und ihr unter hoher Arbeitslast stöhnendes Personal, dass mehr Kräfte für kreative Aufgaben frei werden.

Zwei neue Switches aus der fürs Edge gedachten ICX-Serie, 6430 und 6450, mit Preisen ab rund 1300 Dollar bringt Brocade auch gleich auf den Markt. Gleichzeitig will Brocade die Reseller-Basis um Partner erweitern, die sich auf mittelständische Kunden oder spezifische Branchen, etwa das Gesundheitswesen, ausgerichtet haben. Vom Highend allein wird heute eben niemand mehr satt.

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