GEMA kriegt trotz Online-Mehreinnahmen weniger Geld

Die Umsätze mit Musik im Netz steigen 2011 von 13,3 auf 21,1 Millionen Euro. Trotzdem gleichen sie die Verluste im Geschäft mit Tonträgern nicht aus. Insgesamt hat die Verwertungsgesellschaft 825,5 Millionen Euro erwirtschaftet.

Die GEMA hat ihre Bilanz für das Geschäftsjahr 2011 vorgelegt. Zwar sind die Einnahmen durch Musik im Netz deutlich gestiegen, sie gleichen die Einbußen beim Geschäft mit Tonträgern aber nicht aus.

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Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Verwertungsgesellschaft 825,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Insgesamt ist damit der Ertrag im Vergleich zum Vorjahr um 37,5 Millionen Euro gesunken, was einem Minus von 4,3 Prozent entspricht. Der Kostensatz stieg dagegen geringfügig von 14,7 auf 14,9 Prozent. Der Anteil der Inkassomandate belief sich auf 175,8 Millionen Euro.

Mit Tonträgern nahm die GEMA 2011 112,4 Millionen Euro ein. Seit 2007 zeigt sich in dem Bereich ein stetiger Abwärtstrend: Damals hatte der Anteil noch 182 Millionen Euro betragen; 2010 waren es nur noch 140,2 Millionen Euro.

Die Sparte Rundfunk und Fernsehen trug mit 262 Millionen Euro zum Ergebnis bei (plus 0,4 Millionen Euro). 2010 waren es 261,6 Millionen Euro und 2007 287,2 Millionen Euro gewesen. Nach Angaben der GEMA entwickelt sich der Bereich aber weiterhin stabil.

Die Einnahmen aus der Online-Nutzung von Musik steigen dagegen sukzessive an: Während die GEMA 2007 rund 7,2 Millionen Euro erlöste, waren es 2010 13,3 Millionen und 2011 21,1 Millionen Euro. Dennoch seien die Erträge „in keiner Weise repräsentativ für die tatsächliche Nutzung von Musik im Internet“, zitiert das Hamburger Abendblatt den GEMA-Vorsitzenden Harald Heker.

Heker zufolge erwartet die Verwertungsgesellschaft eine baldige Einigung mit dem Musik-Streamingdienst Spotify, der heute in Deutschland gestartet ist. „Spotify ist ein wichtiger Marktteilnehmer“, betonte er. Für den 26. März ist demnach eine letzte Verhandlungsrunde angesetzt.

Im Streit mit der Google-Tochter YouTube wird das Landgericht Hamburg indes am 20. April ein Urteil treffen. Je nach Ausgang des Verfahrens will die GEMA entscheiden, ob es danach Verhandlungen mit YouTube gibt „oder ob diese leidige Auseinandersetzung weitergehen muss“. Heker: „Die GEMA ist verhandlungsbereit und möchte mit YouTube einen Vertrag schließen.“

Die GEMA vertritt in Deutschland die Urheberrechte von rund 64.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverlegern) sowie von über zwei Millionen Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Musikwerke.

Themenseiten: Business, GEMA, Quartalszahlen, Spotify, Urheberrecht, YouTube

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