Yahoo zettelt Patentstreit mit Facebook an

Die fraglichen Schutzrechte beschreiben unter anderem Techniken für die Online-Werbung und die Personalisierung von Websites. Yahoo verlangt dafür Lizenzgebühren. Andernfalls droht es mit einer Patentklage.

Yahoo droht Facebook mit einer Patentklage. Wie die New York Times berichtet, will der Internetkonzern erreichen, dass das Social Network 10 bis 20 seiner Patente lizenziert. Die Schutzrechte beziehen sich auf Techniken für Onlinewerbung, die Personalisierung von Websites, Social Networking und Chat-Dienste.

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„Wir müssen darauf bestehen, dass Facebook ein Lizenzabkommen unterzeichnet, oder wir sind gezwungen, einen Schritt weiter zu gehen und unsere Rechte einseitig zu schützen“, sagte ein Yahoo-Sprecher gegenüber der New York Times. Ein Facebook-Sprecher teilte auf Nachfrage durch News.com mit: „Yahoo hat uns zum gleichen Zeitpunkt kontaktiert wie die New York Times, weswegen wir die Anschuldigungen noch nicht prüfen konnten.“

Yahoo startet einen möglichen Patentstreit mit Facebook, obwohl es zunehmend abhängig ist von Traffic, den das Social Network liefert. Im September 2011 hatten beide Firmen eine neue Funktion vorgestellt, die Yahoo News mit Facebook in Verbindung setzt. Laut einem Eintrag im Facebook-Developer-Blog hat sich der Traffic von Yahoo News seitdem mehr als verdreifacht.

Die Forderungen von Yahoo kommen für Facebook aufgrund seines geplanten Börsengangs zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Google hatte 2004, kurz bevor es selber an die Börse ging, einen Patentstreit mit Yahoo außergerichtlich beigelegt. Der ehemalige Partner des heutigen Suchriesen erhielt damals 2,7 Millionen Google-Aktien.

Patentklagen gelten aber auch zunehmend als Einnahmequelle – vor allem für die Smartphone-Branche. Google zahlte beispielsweise zuletzt 12,5 Milliarden Dollar für die Übernahme von Motorola Mobility, um sich dessen Patentportfolio zu sichern. Motorola selbst streitet sich mit Apple in Gerichtssälen weltweit, was hierzulande dazu geführt hatte, dass Apple vorübergehend einige iPhone- und iPad-Modelle aus seinem Onlineshop entfernen musste.

Ein andere Strategie verfolgt Microsoft, das inzwischen mit rund der Hälfte der Original Design Manufacturer (ODM) weltweit Lizenzabkommen geschlossen hat. Sie zahlen für die Nutzung von Googles Betriebssystemen Android und Chrome OS in Smartphones, Tablets und anderen Geräten Lizenzgebühren in nicht genannter Höhe. Statt direkt gegen Google vorzugehen, drängt Microsoft Handyhersteller dazu, seine Patente zu lizenzieren, weil sie angeblich durch Android und Chrome OS verletzt werden.

[mit Material von Steven Musil, News.com]

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