Google Music bleibt hinter Erwartungen zurück

Das Interesse von Kunden und auch der Umsatz fallen geringer aus als erhofft. Google will noch einige Kinderkrankheiten beseitigen. Teile der Musikbranche sind angesichts der schlechten Zahlen beunruhigt.

Drei Monate nach dem Start von Google Music hat der Musikdienst die Erwartungen des Internetkonzerns noch nicht erfüllt. Laut mit den Vorgängen vertrauten Quellen haben Google-Manager gegenüber Vertretern der Musikindustrie erklärt, das Interesse von Kunden und der Umsatz seien geringer als erhofft.

Die Entwicklung versetze Google jedoch nicht in Panik, so die Quellen weiter. Das Unternehmen habe das Marketing für den Musikdienst noch nicht voll ausgereizt und es gebe noch Probleme, die man nun beheben wolle. Die Zahlen seien allerdings so schwach, dass Teile der Musikbranche beunruhigt seien. Eine Google-Sprecherin wollte sich nicht dazu äußern.

Beim Start von Google Music war erwartet worden, dass sich der Dienst zu einem führenden Angebot entwickelt. Als Ergänzung zu Android-Geräten steht ihm ein riesiger Markt offen. Im November 2011 gab es weltweit mehr als 200 Millionen aktivierte Android-Smartphones und -Tablets.

Sollte es Google gelingen, nur 10 Prozent der Gerätebesitzer für Google Music zu gewinnen, würde dies 20 Millionen Kunden entsprechen. Nutzer von Google Music können Songs kaufen, herunterladen und auf Googles Servern gespeicherte Musiksammlungen als Stream abrufen. Das Angebot umfasst zahlreiche unabhängige Plattenfirmen sowie drei der vier großen Musiklabels. Es fehlt lediglich eine Lizenz von Warner Music.

Google-Manager haben nach Angaben der Quellen angekündigt, der Dienst werde schneller wachsen, sobald Google seine Hardware-Strategie umsetze. Der Suchriese wolle künftig mit einer breiteren Palette an Unterhaltungselektronikgeräten gegen Apple antreten. Vor zwei Wochen hatte beispielsweise das Wall Street Journal berichtet, Google arbeite an einem Home Entertainment System, das Musik drahtlos in verschiedene Räume streamen kann.

Neben Apples iTunes Store sind aber auch Streaming-Dienste wie Spotify, Rhapsody und Rdio eine Konkurrenz für Google Music. Sie bieten Nutzern gegen Bezahlung einer monatlichen Gebühr Zugriff auf ihre Kataloge. Zudem bauen Handyhersteller und Netzwerkanbieter wie RIM, T-Mobile USA, Cricket und MetroPCS ihre Musikangebote aus. Auch Microsoft plant angeblich einen neuen Musikdienst für Xbox und Windows Phones.

[mit Material von Greg Sandoval, News.com]

Themenseiten: Android, Business, Google, Mobile

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Neueste Kommentare 

2 Kommentare zu Google Music bleibt hinter Erwartungen zurück

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  • Am 24. Februar 2012 um 15:21 von t_e_e_k

    wenn man nicht expandiert
    google soll diesen dienst auch in anderen ländern anbieten. das könnte vielleicht bei dem wachstum helfen…

  • Am 28. Februar 2012 um 11:02 von Markus Scheurer

    Google Music auch endlich für Deutschland – GEMA entscheidet euch
    Ich hoffe, dass sich die GEMA endlich mal, nach so vielen Jahren, mit Google einigen kann und sich für ein vernüftiges Abkommen entscheidet. Denn so blockieren Sie inzwischen nicht nur viele Musik-Kanäle auf YouTube, für die Künstler + Labels doch sogar selbst Videos veröffentlichen + die Kanäle zum Teil sogar bezahlen, nur um dann in Deutschland blockiert zu werden. Und nun betrifft es somit auch Google Music und die Nutzung auf anderen Geräten wie Android-Smartphones oder SmartTVs. Ist diese Blockade-Politik der GEMA noch sinnvoll und zeitgemäß? Für mich nicht. Die Musik-Industrie könnte hier viel weiter sein, in anderen Ländern klappt es doch auch. Und der Umweg der Nutzer über Tools und Browser-Erweiterungen sollte doch auf Dauer auch nicht ständig nötig sein.

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