Bitkom: Smartphones verkaufen sich 2012 erstmals besser als herkömmliche Handys

Der Smartphone-Absatz soll in Deutschland um 35 Prozent auf 15,9 Millionen Stück steigen. Insgesamt rechnet der Verband mit 28,9 Millionen verkauften Mobiltelefonen. Smartphones werden voraussichtlich 76 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen.

In Deutschland werden im Jahr 2012 erstmals mehr Smartphones als herkömmliche Handys verkauft. Davon geht zumindest der Hightech-Verband Bitkom auf Basis aktueller Daten seines Marktforschungsinstituts EITO aus.

Demnach wird der Absatz von Smartphones in Deutschland im laufenden Jahr um 35 Prozent auf 15,9 Millionen Stück steigen. Der Umsatz legt der Prognose zufolge um 23 Prozent auf 5 Milliarden Euro zu. Insgesamt werden 28,9 Millionen Handys im Jahr 2012 abgesetzt (plus 5,5 Prozent). Damit machen Smartphones 55 Prozent aller in Deutschland verkauften Handys aus und erzielen sogar 76 Prozent des Umsatzes mit Mobiltelefonen.

Das Datenvolumen im Mobilfunk ist 2011 um 65 Prozent auf 108 Millionen Gigabyte gestiegen (Bild: Bitkom).
Das Datenvolumen im Mobilfunk ist 2011 um 65 Prozent auf 108 Millionen Gigabyte gestiegen (Bild: Bitkom).

„Smartphones leiten eine Zeitenwende im Mobilfunkmarkt ein“, sagte Bitkom-Präsidiumsmitglied Friedrich Joussen bei der Vorstellung der Zahlen in Berlin. „Das mobile Internet wird die Sprachtelefonie schon bald als wichtigste Mobilfunkanwendung ablösen.“ Die Smartphone-Hersteller seien bereits heute mit vielen Modellen in unterschiedlichen Preis- und Ausstattungsvarianten auf dem Markt.

Der Erfolg leistungsfähiger Multimedia-Handys sorgt laut Bitkom für einen kräftigen Schub der mobilen Internetnutzung. Der Umsatz mit mobilen Datendiensten steigt im Jahr 2012 voraussichtlich um 10 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Zusätzliche Impulse sollen Tablets geben, die sich als neue Geräteklasse etabliert haben. Nach Bitkom-Schätzung steigt der Tablet-Absatz im Jahr 2012 um 29 Prozent auf 2,9 Millionen Geräte. Der Umsatz legt um 19 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu.

„Die zunehmende Verbreitung von Smartphones und Tablet-Computern sorgt für einen enormen Anstieg der in Mobilfunknetzen übertragenen Datenmengen“, sagte Joussen. Nach Berechnungen des Branchenverbands wurden im Jahr 2011 erstmals mehr als 100 Millionen Gigabyte Daten in den deutschen Mobilfunknetzen übertragen. Das Datenvolumen stieg um 65 Prozent auf 108 Millionen Gigabyte. Im laufenden Jahr rechnet der Verband mit einem Anstieg auf 170 Millionen Gigabyte (plus 57 Prozent).

Die steigenden Datenmengen in den Mobilfunknetzen erfordern von den Netzbetreibern Investitionen in ihre Infrastruktur in Höhe von 8 bis 10 Milliarden Euro. „Der bundesweite Ausbau der neuen Mobilfunktechnik LTE läuft auf Hochtouren“, sagte Joussen. Dabei gelte es, die Vorgaben der Bundesnetzagentur zu erfüllen, um die „weißen Flecken“ bei der Breitbandversorgung zu schließen. In sieben Bundesländern sei das bereits erfolgt: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein. In sechs weiteren werde der Ausbau schnellstmöglich fortgesetzt; für die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen gebe es keine Auflagen.

Laut Bitkom können inzwischen mehr als 10 Millionen Haushalte mit LTE versorgt werden. „Es gibt bisher keine Mobilfunktechnik, die schneller ausgerollt worden ist als LTE“, sagte Joussen. „Dank LTE steht der Mobilfunkindustrie eine neue Wachstumsphase bevor.“ Nach der Versorgung der ländlichen Gebiete folge nun der Ausbau in den größeren Städten.

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