AMD stellt Strategie und Roadmap für die kommenden Jahre vor

Der Chiphersteller setzt in Zukunft auf Systems-on-a-Chip. Energieeffizientere Prozessoren sollen Tablets und ultradünne Notebooks antreiben. Sein APU-Konzept baut AMD mit der "Heterogeneous System Architecture" aus.

AMD hat eine „beidhändige“ Strategie angekündigt und will in Zukunft stark auf Systems-on-a-Chip (SoC) setzen. Das erklärte CEO Rory Read beim jährlichen Financial Analyst Day, bei dem er erstmals Analysten Rede und Antwort stand, seit er im August die Chefposition beim US-Chiphersteller übernahm. Er will damit auf den langen Erfahrungen des Unternehmens mit x86-Chips sowie Grafikprozessoren aufbauen und zugleich auf neue Technologien zugehen.

Rory P. Read (Bild: AMD)
Rory Read (Bild: AMD)

„Wie die Welt Prozessoren einsetzt, verändert sich rasch“, sagte Read, der für das letzte Quartal des Geschäftsjahrs 2011 einen erneuten Verlust und einen entsprechend verringerten Jahresgewinn einräumen musste. „Es geht darum, aus dem Schatten zu treten und in Führung zu gehen.“ Er rechnet mit einem Wendepunkt im Markt, verbunden mit gewaltigen Möglichkeiten: „Wir müssen die Chance im Markt sehen und sie aktiv nutzen. Wir müssen Vertrauen aufbauen, die Architektur verändern und den Ball dort erwischen, wohin er rollt.“

Die auf SoCs ausgerichtete Roadmap soll es AMD ermöglichen, schneller mit neuen Produkten auf den Markt zu kommen, beständiger zu entwickeln und den Kunden besser zugeschnittene Lösungen zu bieten. „Die Strategie von AMD nutzt die Konvergenz von Technologien und Geräten, die die nächste Ära unserer Branche bestimmt“, erklärte Read. Er erwarte, dass sich die Trends um „Consumerization“, Cloud und Konvergenz in den nächsten Jahren noch verstärken.

Das Unternehmen stellte zugleich eine aktualisierte Roadmap für seine kommenden Produkte vor. Mit den Veränderungen will es auf die wesentlichen Prioritäten seiner Kunden bei Formfaktoren wie ultradünnen Notebooks, Tablets, Convertibles, All-in-One-PCs, Desktops und Servern „mit einer eindeutigen Konzentration auf geringen Stromverbrauch, aufstrebende Märkte und die Cloud“ eingehen.

Die erneuerte Roadmap stellt unter anderem die Trinity-APUs heraus, die erstmals Bulldozer-Cores mit einer Grafikeinheit kombinieren. Ihre Mobilversionen sollen mit 17 Watt TDP auskommen, in der Liga der Intel-basierten Ultrabooks mitspielen und schon zur Jahresmitte in ersten Geräten zu finden sein. Für Windows-8-Tablets vorgesehen ist der Hondo-Chip mit 4,5 Watt, ebenfalls eine APU (Accelerated Processing Unit), wie der Hersteller CPUs mit integrierter Grafikeinheit bezeichnet. Der für 2013 eingeplante Nachfolger Temash soll noch energieeffizienter arbeiten.

Neue CPU-Kerne kündigte AMD mit Piledriver und Steamroller als Bulldozer-Nachfahren an, während Jaguar den Bobcat-Core ersetzen soll. In Planung sind auch vier neue Serverprozessoren der Opteron-Serie. Sein APU-Konzept will der Chiphersteller mit der „Heterogeneous System Architecture“ (HSA) ausbauen. Sie soll die Zusammenarbeit von CPU und GPU so optimieren, dass laut AMD in OpenCL-Benchmarks um bis zu 125 Prozent höhere Werte im Vergleich zum Mitbewerb zu erwarten sind. Die Programmierung der GPU sei dabei „so einfach wie C++“ und erlaube eine breite Palette von Anwendungen über den Grafikbereich hinaus. AMD arbeite „aktiv daran, HSA zu einem offenen Standard für die Entwickler-Community zu machen“.

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