Schriftsteller Jonathan Franzen lästert über E-Books und ihre Leser

Er hält gedruckte Bücher für langlebiger und daher für ein "schlechtes Geschäftsmodell" für Kapitalisten. Ernsthafte Leser verstehen dies als Gegenpol zum stetig fließenden Leben: "Dieser Text hier verändert sich nicht."

Der amerikanische Bestseller-Autor Jonathan Franzen hat sich negativ über elektronische Bücher und ihre Leser geäußert. Seinen Vortrag in Cartagena (Kolumbien) gibt der britische Telegraph wieder. Demnach sprach der Autor von „Die Korrekturen“ und „Freiheit“ E-Book-Lesern die nötige Ernsthaftigkeit ab.

Jonathan Franzen (Bild: gemeinfrei, via Wikipedia)
Jonathan Franzen (Bild: gemeinfrei, via Wikipedia.de)

Franzen hält gedruckte Bücher für überlegen, weil sie auch in zehn Jahren noch problemlos lesbar sein werden. „Ich kann Wasser darübergießen und es würde immer noch einwandfrei funktionieren! Das ist also eine ziemlich gute Technik. Und noch dazu wird sie auch in zehn Jahren noch laufen. Kein Wunder also, dass Kapitalisten sie hassen. Das ist ein schlechtes Geschäftsmodell.“

Über Leser sagte der Belletristik-Star: „Ich glaube, dass für ernsthafte Leser ein Sinn für das Dauerhafte immer Teil ihrer Erfahrung war. Alles andere im Leben ist fließend, aber hier dieser Text verändert sich nicht.“

Auf Twitter hat der Bericht des Telegraph erwartungsgemäß für Diskussionen und Widersprüche gesorgt. Besonders stößt einigen auf, dass der Autor seine Position als normativ darstellt und das Verhalten anderer für minderwertig hält. Auf Vertriebswege und die erhöhten Chancen kleinerer Autoren, gelesen zu werden, ging Franzen ebenfalls nicht ein.

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Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Schriftsteller Jonathan Franzen lästert über E-Books und ihre Leser

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  • Am 2. Februar 2012 um 9:59 von Rudi Stahl

    Ach nee
    Wenn jemand behauptet, ebooks zu hassen, aber bis auf den ältesten jeden seiner Titel als ebook verkauft, wird er in meinen Augen einfach nur unglaubwürdig.

    • Am 2. Februar 2012 um 19:50 von schulte

      AW: Schriftsteller Jonathan Franzen lästert über E-Books und ihre Leser
      Sorry, aber da sind Sie wohl einer Marketing-Aktion auf dem Leim gegangen.

      Frage: Was macht ein unbedeutender, unbekannter und unnötiger Autor, um ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen?
      Antwort: Er macht auf kontrovers und hofft darauf, dass ihn jemand ernst nimmt!

      Soll er doch!

      Gruß
      schulte

  • Am 11. September 2012 um 19:45 von zombieparadies.de

    Verstehe nicht wie man als Reporter nicht schlagfertig genug sein kann, um den Herrn Franzen zu fragen, warum er dann Papier und keine Steintafeln nutzt? Immerhin ist die Steintafel dauerhafter als das Papier…

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