Während die anderen „kleinen“ Tablets meist auf Anzeigen im 7-Zoll-Format setzen, greift Motorola lieber auf 8,2 Zoll zurück. Der Unterschied ist zwar nicht so groß, fällt aber beim längeren Betrachten von Filmen durchaus positiv aus. Und das Gerät ist besser zu halten als die größeren 10-Zöller.

Beim Panel handelt es sich um ein LCD mit einer Auflösung von 1280 mal 800 Pixeln. Das sind mehr Bildpunkte als das größere Display des iPad 2 anzeigen kann – und das sorgt für eine schärfere Darstellung von Inhalten. Im Praxistest kann der Monitor darüber hinaus mit anständigem Kontrast und kräftigen Farben punkten.

Damit ist das Tablet erstklassig für Multimedia-Anwendungen geeignet. Wer häufig unterwegs Videos betrachtet, liegt hier goldrichtig. Wer jedoch eher auf der Suche nach einem Notebook-Ersatz fürs Internet-Surfen im Wohnzimmer ist, sollte sich aber doch lieber für ein Modell mit 10-Zoll-Display entscheiden.

Media Player

Ein Nachteil: Zum Übertragen von Videodateien muss Motorolas MotoCast-Software auf dem PC installiert werden. Einfaches Drag-and-Drop von Videoclips funktioniert hier nicht.

Dazu wäre es wünschenswert gewesen, wenn Motorola das nötige Programm wenigstens schon auf das Tablet gepackt hätte. Stattdessen wird man beim Anstecken des USB-Kabels dazu aufgefordert, die Software aus dem Web zu laden – und das dauert. Darüber hinaus bringt das Programm haufenweise Zusatzmodule mit, die man eigentlich nicht haben möchte. Nachdem das Xoom 2 ME die Geduld auf diese Weise schon ganz schön strapaziert hat, taucht es endlich als Speichermedium auf – und man kann es per Drag-and-Drop befüllen.

Immerhin ist es dann ganz einfach möglich, ein paar Videoclips im MP4-Format, ein paar MP3-Songs und ein paar JPG-Fotos zu kopieren. Dankenswerterweise bringt das Gerät eine App zum Betrachten der Bilder sowie eine zum Abspielen von Musik gleich mit, aber an einen expliziten Videoplayer hat wohl niemand gedacht – und das bei einem Gerät, das die Worte Media Edition im Namen trägt. Dafür tauchen die Clips zwischen den Fotos in der Standard-Galerie von Android auf.

Laut Motorola soll das kleine Tablet mit kräftigen Bässen und virtuellem Surround-Sound punkten – alles aus den eingebauten Lautsprechern, versteht sich. Auf Anhieb denkt man eher, dass die Entwickler und Marketing-Spezialisten das ironisch gemeint haben. Im Test ist davon zumindest nichts zu hören.

Software

Auf dem ME läuft Android 3.2 – also die Tablet-Ausführung von Googles Smartphone-Betriebssystem. Schade nur, dass Motorola hier nicht auf die neue Version 4.0 alias Ice Cream Sandwich setzt, die die Handy- und die Tablet-Ausführungen der Software nun zusammenführt. Erfreulicherweise verspricht Motorola ein Update auf ICS.

Android 3.2 gehört jedoch keineswegs zum alten Eisen. Die Oberfläche ist attraktiv, leistungsfähig und gut zu bedienen. Am User-Interface selbst hat Motorola nichts verändert. Software, Widgets, Menüs, all das kennt man schon von früheren Android-3-Tablets.

Alle wichtigen Programme inklusive Webbrowser, Youtube-Player und Google Maps sind vorinstalliert, dazu gibt es über den Android Market Zugang zu hunderttausenden weiteren Anwendungen. Die Masse davon ist zwar für die deutlich kleineren Displays von Handys optimiert, sie funktionieren aber fast ausnahmslos auch ohne Probleme auf dem Xoom.

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