Google weist Rupert Murdochs Piraterie-Anschuldigungen zurück

Der Suchriese verdient angeblich mit Anzeigen auf Piraterie-Websites. Google bezeichnet die Vorwürfe als "Unsinn". Einer Sprecherin zufolge hat Google allein 2010 5 Millionen rechtsverletzende Websites aus seinen Suchresultaten entfernt.

Google hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach es Produktpiraterie unterstützen soll. Die Anschuldigungen kommen von Rupert Murdoch. Per Twitter behauptete der Vorstandsvorsitzende von News Corp, Google profitiere von Anzeigen auf Websites, die Raubkopien anbieten.

Rupert Murdoch wirft Google vor, von Anzeigen auf Websites von Produktpiraten zu profitieren (Screenshot: ZDNet).

„Das ist einfach Unsinn“, schreibt eine Google-Sprecherin in einer E-Mail an ZDNet. „Im vergangenen Jahr haben wir fünf Millionen rechtsverletzende Websites aus unseren Suchergebnissen entfernt und mehr als 60 Millionen Dollar in den Kampf gegen schädliche Anzeigen investiert. Wir bekämpfen Piraten und Produktfälscher jeden Tag.“

Murdochs kritische Äußerungen richten sich auch gegen US-Präsident Barack Obama. Grund dafür sind Bedenken der US-Regierung gegenüber neuen Urheberrechtsgesetzen, die derzeit im US-Kongress debattiert werden: der Stop Online Piracy Act (SOPA) und der Protect IP Act (PIPA). Beide werden von zahlreichen Medienfirmen, darunter auch News Corp, unterstützt.

Die Befürworter argumentieren, dass die beiden Gesetze benötigt werden, um sich vor ausländischen Websites zu schützen, die gefälschte Produkte anbieten und nicht an das US-Urheberrecht gebunden sind. Die Gegner, zu denen viele Technologiefirmen gehören, befürchten eine Bedrohung für Meinungsfreiheit und Innovationen. Zudem bezweifeln sie, dass die Gesetze einen Schutz vor Produktpiraterie bieten.

Google zufolge gibt es bessere Methoden im Kampf gegen Raubkopien als die, die von Rechteinhabern vorgeschlagen werden. „Wie viele andere Technologiefirmen auch glauben wir, der beste Weg ist eine zielgerichtete Gesetzgebung, die Werbenetzwerke und Zahlungsanbieter verpflichtet, Websites zu blockieren, die auf Raubkopien oder Produktfälschungen ausgerichtet sind“, heißt es vonseiten des Unternehmens.

Umstritten sind unter anderem die im Protect IP Act vorgesehen DNS-Sperren. Mittels falscher DNS-Antworten soll der Zugang zu Websites im Ausland gesperrt werden, auf denen urheberrechtlich geschütztes Material angeboten wird. DNS-Sperren und -Fälschungen werden in der Regel nur von autoritären Staaten und Kriminellen eingesetzt, etwa beim Trojaner „DNS-Changer“.

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