Amazon plant Streaming-Angebot auf Basis von Ultraviolet

Das von einigen großen Hollywood-Studios konzipierte System umfasst einen Kopierschutz, um Missbrauch zu verhindern. Als Hardwarepartner hat man Samsung gewonnen. Seine Blu-ray-Player werden 2012 Ultraviolet unterstützen.

Amazon hat mit einem der großen Filmstudios einen Vertrag geschlossen: Es wird die Rechteverwaltung von Ultraviolet unterstützen. Das sagte Amazons Executive Vice President Bill Carr bei einer Podiumsdiskussion auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas. Carr und die ebenfalls am Tisch sitzenden Vertreter von Sony, Fox, Universal und Warner Bros wollten aber nicht sagen, um welches Studio es sich gehandelt hat.

Demnächst Ultraviolet-kompatibel? Amazon Instant Video (Screenshot: ZDNet)
Demnächst Ultraviolet-kompatibel? Amazon Instant Video (Screenshot: ZDNet)

Ultraviolet ist ein digitales Schließfachsystem der Hollywoodstudios, die es über ein Konsortium namens Digital Entertainment Content Ecosystem (DECE) gegründet haben. Es verbindet Streaming von Inhalten aus der Cloud mit einem Kopierschutz. Bisher hatten die Studios aber Schwierigkeiten, den Onlinehandel für dieses System zu begeistern, während sie umgekehrt deren Schließfach-Systemen wegen der Gefahr von Raubkopien skeptisch gegenüberstehen. Das Abkommen zwischen Amazon und einem der Partner gilt daher als wichtiger erste Hinweis, dass die beiden Seiten doch zusammenfinden könnten.

Ultraviolet konnte auf der CES außerdem auf eine Partnerschaft mit Samsung verweisen: Dessen 2012 erscheinende Blu-ray-Player werden kompatibel zu dem System sein. DECE meldete weiter, dass es drei Monate nach Start 750.000 Haushalte für ein Abonnement habe gewinnen können.

In Hintergrundgesprächen erwähnten die Studio-Vertreter auch, dass es im Handel noch Bedenken gebe, wie sich Ultraviolet-Abos auf ihr Stammgeschäft auswirken werden. Mit einem solchen Cloud-System könnten Käufer von Filmen diese auf Geräten ihrer Wahl abspielen. Das hieße aber auch, dass Geräte und Dienstleistungen unwichtiger würden. Hardware-Hersteller und Dienstleister müssten über den Preis konkurrieren. Die Inhalte – insbesondere in Form von Exklusivrechten – bekämen wieder einen höheren Stellenwert.

Zu den Gründungsmitgliedern von DECE vor über drei Jahren gehörten auch der Händler Walmart und der Streaming-Anbieter Netflix. Netflix ist diese Woche ausgetreten. Walmart, das mit Vudu ebenfalls einen Streamingdienst in den USA betreibt, soll seit September auf dem Absprung sein, hat sich aber noch zu keiner Entscheidung durchgerungen.

Nun wird mit Spannung erwartet, welches Angebot Amazon auf Basis des Ultraviolet-Systems zusammenstellt. Außerdem hoffen die DECE-Partner weiter, dass sie Disney noch für ihr System gewinnen kann. Bislang betreibt dieses wichtige Studio nämlich ein eigenes Cloud-Schließfach-System.

Themenseiten: Amazon, Business, DECE, Internet, Streaming

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