Bill Gates fordert massive Investitionen in Energieforschung

Statt 5 Milliarden soll der Bund 16 Milliarden Dollar investieren. Das Geld könnte aus CO2-Zertifikaten oder einer Umverteilung von Subventionen kommen. Gates ist selbst Teilhaber von drei Energie-Start-ups.

Bill Gates hat in einem Leitartikel in der Zeitschrift Science die Politik aufgefordert, die Investitionen in die Erforschung von Energie von heute 5 Milliarden Dollar auf 16 Milliarden Dollar zu erhöhen. „In Krisenzeiten die Entscheider in Washington zu mehr Investitionen aufzufordern, dürfte keine besonders populäre Position sein. Aber es ist von äußerster Wichtigkeit, Amerikas nationale Interessen zu schützen und sicherzustellen, dass die Vereinigten Staaten eine Führungsrolle im weltweiten Wachstumsmarkt für saubere Energien behalten.“

Die von der Regierung getragene Forschung in diesem Bereich sei in den letzten 30 Jahren um fast 75 Prozent zurückgegangen, rechnet Gates. Er argumentiert auch als Mitglied des American Energy Innovation Council – zusammen mit dem früheren CEO von Lockheed Martin, Norm Augustine, General-Electric-CEO Jeff Immelt, Xerox-CEO Ursula Burns oder auch Wagniskapitalgeber John Doerr. Als Kontext ist zudem der Bankrott des mit einer staatlichen Garantie über 535 Millionen Dollar ausgestatteten Solarstrom-Unternehmens Solyndra zu sehen.

Bill Gates (Bild: CBS Interactive)
Bill Gates (Bild: CBS Interactive)

Der American Energy Innovation Council hat in seinem jüngsten Bericht die Rolle von regierungsgestützter Forschung für Innovationen betont. Anders als andere Bereiche benötige die Energiebranche gewaltige Gelder, der Wettbewerb sei durch Regulierungen eingeschränkt und Stromversorger investierten kaum in neue Technik. Um die Förderung in Krisenzeiten finanzieren zu können, schlägt der Branchenverband vor, Subventionen für fossile Brennstoffe zu streichen, Förderabgaben aus der Energieerzeugung umzuverteilen und kostenpflichtige CO2-Zertifikate auszugeben.

Der Ruheständler und Philantroph Bill Gates investiert seine Milliarden primär in Medizin und Entwicklungshilfe, hat aber auch Energie-Start-ups schon ausgeholfen. Seiner Ansicht nach ist ein „Energiewunder“ nötig, um den CO2-Ausstoß weltweit dramatisch zu reduzieren. Er hält Anteile an TerraPower, das nukleare Abfälle für die Energieerzeugung nutzen möchte, an der MIT-Ausgründung Liquid Metal Battery, die billige Akkus für Solar- und Windstrom entwickelt, sowie an Sapphire Energy, das Treibstoff aus Algen zu gewinnen versucht.

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