iPhone 3GS: Apples heimlicher Umsatzbringer

Das vor gut zwei Jahren vorgestellte Smartphone soll laut Analysten im iPhone-Geschäft auf einen Umsatzanteil von 20 Prozent kommen. Dank günstigerer Einkaufspreise ist die Umsatzrendite genauso hoch wie beim iPhone 4S.

Seit Anfang Oktober verkauft Apple sein neues Flaggschiff iPhone 4S. Der Sprachassistent Siri, die verbesserte Kamera und die dank Dual-Core-Prozessor deutlich schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeit sorgen offenbar für eine Welle der Euphorie unter den Konsumenten. In den ersten 24 Stunden konnte Apple über eine Million Geräte absetzen. Doch nicht nur das neue iPhone erfreut sich großer Beliebtheit. Für Furore sorgt derzeit das vor gut zwei Jahren vorgestellte iPhone 3GS.

Laut Shaw Wu, Analyst bei Sterne Agee in San Francisco, könnte das iPhone 3GS, das Apple seit Anfang Oktober für 369 Euro anbietet und bei vielen Providern mit Vertrag für 0 Euro zu haben ist, im laufenden Quartal für einen Umsatzanteil von 20 Prozent im iPhone-Geschäft sorgen. Das scheint nicht abwegig zu sein. Wie AT&T kürzlich bekannt gab, war das iPhone 3GS kurz nach der Preissenkung ausverkauft.

Nun könnte man annehmen, dass Apples Gewinnanteil beim 3GS aufgrund der Preissenkung deutlich niedriger als beim iPhone 4S liegt. Doch diese Annahme trügt. Laut Jitendra Waran und Andan Srinivasan, beide Analysten bei Bloomberg, gibt es zwischen 3GS und 4S in Sachen Rendite keinen Unterschied. Die Marge beträgt in beiden Fällen 56,1 Prozent. Absolut verdient Apple pro Geräte am iPhone 4S natürlich mehr, da es hierfür circa 620 Dollar von den Providern verlangt und für das 3GS nur 381 Dollar erhält.

Die hohe Marge für das iPhone 3GS wird laut den Bloomberg- Analysten aufgrund deutlich gesunkener Einkaufspreise für die im 3GS verbauten Komponenten möglich. Demnach zahlt Apple für die Kamera im älteren iPhone-Modell nur 4 Dollar, während die Lösung im iPhone 4S 19 Dollar kostet. Auch beim Speicher gibt Apple für das 3GS nur 4 Dollar aus, während für das 4S 25 Dollar fällig sind.

Die Analysten sind sich in Sachen Marge jedoch nicht einig. Im Gegensatz zu den Bloomberg-Kollegen taxiert Shaw Wu die Umsatzrendite beim 3GS nur auf 40 Prozent. Wie dem auch sei. Die Preisgestaltung Apples zeigt, dass man das Feld nicht kampflos der Android-Konkurrenz überlassen will. Sicher kann man mit Billig-Smartphones für 99 Euro nicht mithalten. Im mittleren Preissegment scheint man jedoch mit dem iPhone 3GS gut gerüstet zu sein.

Offenbar ändert sich Apples Preisstrategie auch in anderen Bereichen. Noch vor einigen Jahren waren Produkte mit dem angebissenen Apfel nur im hochpreisigen Segment zu finden. Mit dem iPad und dem MacBook Air bietet der Hersteller allerdings Produkte an, die den Vergleich zur Konkurrenz auch in preislicher Hinsicht bestehen.

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