Google nennt Apples Sprachsteuerung Siri „bedrohlich“

Chairman Eric Schmidt sagt vor einem Kartell-Ausschuss des US-Senats aus. Er nimmt seine Auffassung zurück, dass Apple und Facebook bei Websuche nicht mit Google konkurrieren. In Siri sieht er eine Bedrohung für das Suchgeschäft.

Googles Chairman Eric Schmidt hat Apples Sprachsteuerung und „intelligenten Assistenten“ Siri als eine bedeutsame Entwicklung bezeichnet, die das Suchgeschäft von Google bedrohen könnte. Er äußerte diese Befürchtung, als er vor einem kartellrechtlichen Unterausschuss des US-Senats befragt wurde: „Apples Siri ist eine bedeutsame Entwicklung – ein sprachgesteuertes System, das Fragen über iPhones annimmt und Innovationen in der Suche beweist. Google hat viele starke Konkurrenten, und wir sehen wettbewerbliche Bedrohungen manchmal nicht vorher, die durch neue Methoden entstehen, um auf Informationen zuzugreifen.“

Siri setzt das integrierte Mikrofon im iPhone 4S ein, um auf sprachliche Eingaben des Nutzers zu reagieren. Der sprachgesteuerte Assistent kann Aktionen durchführen und dabei auch eine Netzwerkverbindung zur Websuche nutzen. Schmidt erwähnte Publikationen, die Siri als „Einsprungstelle“ für den Suchbereich und als „Google-Killer“ bezeichnet hatten.

Schmidt und einige Mitbewerber erschienen vor dem Ausschuss, der sich mit der Frage beschäftigte, ob Google seine dominierende Position in der Onlinesuche missbrauche. Von Konkurrenten Googles bekamen die Senatoren zu hören, dass sich Google nicht fair verhalte und Suchergebnisse zugunsten eigener Dienste manipuliere. Google selbst hat die ausführlichen Antworten veröffentlicht, die Schmidt bei der Anhörung am 21. September gab.

Schmidt nahm dabei auch frühere Äußerungen zurück und sagte, er sei „eindeutig falsch“ gelegen mit der Annahme, dass Apple und Facebook keine Konkurrenz in der Websuche darstellten. „Die Bedeutung von Social Networking für die Online-Erfahrung der Verbraucher hat erheblich zugenommen“, erklärte er. „Die Verbraucher suchen nach Antworten, wenn sie eine Onlinesuche durchführen, und die soziale Suche ist zu einer ernsthaften Konkurrenz geworden, da sie dabei hilft, diese Antworten online zu finden.“

Apple hatte Siri am 4. Oktober zusammen mit dem iPhone 4S vorgestellt. Die Sprachsteuerung ist nach der App und dem gleichnamigen Unternehmen benannt, das Apple im April 2010 übernahm. Zuletzt machte Siri durch Ausfälle auf sich aufmerksam, da die Nutzeranfragen über Apples Server gehen und sie überlasteten. Apple hatte solche Probleme offenbar erwartet und die Software – wie sonst eher bei Google üblich – als „Beta“ bezeichnet.

Google-Chairman Eric Schmidt bei seiner Aussage vor dem US-Senat (Bild: CBS Interactive).
Google-Chairman Eric Schmidt bei seiner Aussage vor dem US-Senat (Bild: CBS Interactive).

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