Apple verklagt Bonner Café wegen Apfellogo

Dessen Logo zeigt einen Apfel samt Kindergesicht - den man angeblich mit Apples Markenzeichen verwechseln könnte. Die Café-Besitzerin hat Widerspruch eingelegt. Sie will sich ihr Logo als Wort-/Bildmarke schützen lassen.

Beim Logo des Bonner Cafés "Apfelkind" besteht angeblich Verwechslungsgefahr mit dem angebissenen Apfel von Apple (Screenshot: ZDNet).
Beim Logo des Bonner Cafés „Apfelkind“ besteht angeblich Verwechslungsgefahr mit dem angebissenen Apfel von Apple (Screenshot: ZDNet).

Apple hat Klage gegen die Besitzerin des Bonner Cafés „Apfelkind“ eingereicht. Angeblich besteht beim Logo ihres Ladens – einem Apfel samt Kindergesicht – Verwechslungsgefahr mit dem von Apple. Im September sei ein Anwaltsschreiben bei ihr gelandet, dessen Verfasser sich als rechtlicher Vertreter von Apple auswies, sagte Christin Römer gegenüber Welt Online.

Die 33-Jährige hatte ihr Familiencafé in der Bonner Südstadt im April 2011 eröffnet. Das Logo hat sie selbst gezeichnet und beim Patent- und Markenamt in München als Wort-/Bildmarke eintragen lassen. „Mir gefiel der Entwurf so gut, dass ich ihn patentieren wollte“, zitiert Welt Online die Café-Besitzerin. „So ist Apple wahrscheinlich dann auf mich gekommen.“ Noch bevor der Schutz der Marke rechtskräftig war, kam der Brief von Apple.

In dem Schreiben, das Welt Online vorliegt, heißt es: „Nach unserer Einschätzung besteht eindeutig eine Verwechslungsgefahr zwischen dem überragend bekannten Apfel-Logo unserer Mandantin und der Wort-/Bildmarke Ihrer Mandantin.“ Insbesondere stößt sich Apple demnach an der roten Farbe des Logos, dem Blatt am Stiel sowie der Form des Apfels. Die „hochgradige“ Ähnlichkeit schade der Wertschätzung des Apple-Logos. Deshalb fordere man Römer auf, ihren Antrag zurückzuziehen.

Für ihr „Apfelkind“-Logo hat sich Christin Römer nach eigenen Angaben nicht von dem US-Konzern, sondern von ihren Vermietern inspirieren lassen, die eine Plantage mit 4000 Apfelbäumen besitzen. Das „Kind“ sollte ausdrücken, dass es sich um ein familienfreundliches Café handelt. Alle Tassen und Teller im Laden sind mit dem Logo bedruckt.

Apples Anwälte bieten in ihrem Schreiben laut Welt Online eine Lösung an: Römer soll auf die Markenklassen 16, 35, 18 und 28 verzichten. Darunter fallen Zeichnungen, Aufkleber, Spielzeug, Taschen und Geldbörsen, Schaufensterdekoration und Werbetexte. Die Markenklassen für Gebäck, Getränke, Süßspeisen und Restaurant will ihr Apple dagegen lassen. Diese Produkte könnte Römer also weiter mit dem „Apfelkind“-Logo versehen.

Ursprünglich gab Apple Römer bis Ende September Zeit, ihren Antrag beim Patent- und Markenamt zurückzuziehen. Diese Frist hat die Café-Besitzerin verstreichen lassen und formal Widerspruch eingelegt.

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Neueste Kommentare 

13 Kommentare zu Apple verklagt Bonner Café wegen Apfellogo

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  • Am 26. Oktober 2011 um 23:31 von Appleboy

    Muss das sein?
    Apple, du machst dich langsam aber sicher sogar bei mir als grossem Apple Fan unbeliebt. Solche Aktionen sind s-c-h-e-i-s-s-e und total unnötig.

    Juristenfutter halt.

    Habt ihr bei Apple denn nix Kreativeres zu tun?

    • Am 27. Oktober 2011 um 14:53 von Entwerft Apfellogos

      AW: Apple verklagt Bonner Café wegen Apfellogo
      Kreativität nicht nur fordern: Hier kann man sie ausleben und selber Apfellogos entwerfen. Das tollste bekommt von mir einen coolen Preis: http://www.facebook.com/#!/groups/156180117811194/

    • Am 29. März 2013 um 17:48 von Visitor

      Es wird immer perverser mit dem Apple’schen Patentwahn.

      Es wundert mich ja nur, dass die nicht einfach die komplette Menschheit verklagen, weil die gelegentlich in Äpfel beißt (oder dieses bestimmt schon mal irgendwann in ihrem Leben getan hat) und somit bestimmt schon millionenfach ohne Lizenz das Logo „nachgebaut“ hat?

  • Am 27. Oktober 2011 um 8:26 von EinBonner

    Apfelkind
    Demnächst lässt sich Apple auch noch die Äpfel an den Bäumen als Logo reservieren. Schlimm, wenn ein Großkonzern schon zu solch überzogenen Aktionen neigt.

    Konequenz:
    Apple? Never for ever!

  • Am 28. Oktober 2011 um 13:33 von Mac

    Das wird ja immer doller
    Da wird man ja veräppelt. Mal schaun, ob auch ein Kürbis in das Raster fällt

    http://img163.imageshack.us/img163/3191/kuerbiskind.jpg

  • Am 28. Oktober 2011 um 18:51 von Brubaker

    die Arbeitsbedingungen bei Foxconn
    Ist ja nett! Apple regt sich auf, wenn ein Cafe mit vielleicht 20.000€ Jahresumsatz "ihr" Logo benutzt, aber wenn chinesische Arbeiter, die Geräte für Apple zusammenbauen, dabei in ihrer Pisse stehen, weil es der Vorarbeiter nicht erlaubt, pingeln zugehen, oder bei einen harmlosen Brand im Foxconn Werk drei Arbeiter sterben, weil der Brandschutz versagt hat und Foxconn die 6-Tage-Woche mit 12 bis 14 Stunden Arbeitszeit abverlangt ist die Apple-Welt heil. Ich wünschte mir, Apple’s Anwälte würden dann genauso streng hinschauen!
    Mit der Bitte, folgenden Link mitzugeben:
    http://sacom.hk/wp-content/uploads/2011/09/20110924-islave-behind-the-iphone.pdf

  • Am 28. Oktober 2011 um 22:20 von Simone

    Größenwahn
    So langsam kriegen sie sich nimmer ein, die Grosskonzerne. Man denke nur an das Fiasko mit Wolfskin zurück, die gemeint hatten alle Kunsthandwerkerinnen auf DeWanda verklagen zu müssen, die eine Pfote – egal wie geartet- als Muster auf/in/für/mit irgendwas verwendet hatten. Egal ob Kissen mit Katzenpfötchen drauf, oder Bild mit Pfote – alles würde angeblich mit dem Wolfskin Logo verwechselbar sein und müsse deshalb weg.
    Apple benimmt sich genau so. Von jetzt an ist wohl jede Art von Apfeldarstellung in Gefahr. Big Apple (= New York City), sei nur vorsichtig, sonst ist’s aus mit dem Stadtlogo!

    Knallköpfe… >.

    • Am 30. Oktober 2011 um 16:10 von Apollo

      AW: Apple verklagt Bonner Café wegen Apfellogo
      @Simone
      Apple hat New York schon 2008 verklagt…. Kein Witz!

  • Am 29. Oktober 2011 um 13:04 von Andi Buchner

    Alles nur geklaut?
    Für mich sieht es aus, als seien sowohl das Konzept des Apfelkindes als auch das Logo Plagiat eines isländischen Cafés. Ziemlich dreist etwas zu plagiieren, sich dann auch noch schützen lassen zu wollen und als eigene Idee zu verkaufen. Aber vielleicht hast das idunnareplid auch alles in Bonn abgeschaut und sich auch von den Apfelbäumen von Frau Römers Vermieter inspririeren lassen;-) [url=http://www.idunnareplid.is/umokkur.html]Iðunnareplið[/url]

  • Am 2. November 2011 um 23:02 von daniel

    Apfelklau
    Da muss man sich ja als Apple Kunde schon fast schämen so wie sich apple verhält und aufspielt, wenn das so weitergeht kleb ich noch was über den beleuchteten Äpfel auf meinem macbook. Oder verletzt das Apple’s rechte :D

  • Am 22. September 2012 um 8:30 von Xatix

    Solche „Anwaltsbriefchen“ kann eigentlich jeder unter falschem Namen verfassen und problemlos fälschen. Nicht zu selten versuchen Menschen auf böswillige Weise den Betreibern zu Schaden, indem sie ihnen drohen, aber auch zeitgleich die Klägerfirma in ein schlechtes Licht zu rücken. Hier kam jemandem der rechtmäßige Patentstreit Apples genau recht um Hater anzuheizen.
    Niemand kann beweisen, dass dieser Brief tatsächlich von Apple kommt, ähnlich wie viele darauf reinfallen, dass sie anscheinend ihre Kreditkarteninformationen auf einer gefakten Website eingeben müssen.

  • Am 28. März 2013 um 22:19 von Victoria Monaco

    Also ich finde es echt blöd das ihr mein Logo klaut. Ich habe einen Muttermal schon seit 17 Jahren und das sieht genau aus wie das Apple-logo. Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen und was ich noch loswerden wollte ist das ich die Apple Produkte echt liebe, also alles was ich von Appel habe funktioniert einwandfrei.

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