Anonymous veröffentlicht erneut Daten von US-Polizeibehörden

Diesmal sind die Polizei in Alabama sowie die International Association of Chiefs of Police betroffen. Die Hacker stellten Mitgliederlisten, Namen, Passwörter und Sozialversicherungsnummern ins Netz. Damit protestieren sie gegen Gewalt durch Polizeibeamte.

Logo von Anonymous

Das Hackerkollektiv Anonymous hat erneut sensible Daten von Polizeibehörden in den USA ins Internet gestellt. Wie VentureBeat berichtet, handelt es sich um mehr als 600 MByte Daten der Polizei in Birmingham und in Jefferson County (beide in Alabama) sowie von der International Association of Chiefs of Police (IACP) und der Boston Police Patrolmens‘ Association. Die Website der IACP ist derzeit nicht erreichbar.

Die gestohlenen Informationen umfassen Anonymous zufolge unter anderem interne Dokumente, Mitgliederlisten, Sozialversicherungsnummern, Adressen und Passwörter. Die Daten seien veröffentlicht worden, um Proteste gegen Übergriffe von Polizeibeamten zu unterstützen sowie anlässlich einer Konferenz der IACP in Chicago. Zudem zeige man sich solidarisch mit den sogenannten „Occupy Wall Street“-Demonstrationen, die derzeit in New York, Boston und anderen Städten stattfinden.

Die IACP habe nicht erwarten dürfen, dass sie ihr Jahrestreffen ohne Proteste abhalten könne, schreibt Anonymous auf Pastebin. „Sie hatten keine Ahnung, dass in den vergangenen Monaten Black-Hat-Hacker ihre Websites und Datenbanken übernommen haben. Sie hätten mit uns rechnen sollen.“

Um die Sicherheit der Polizisten, deren Daten nun veröffentlicht wurden, machen sich die Hacker keine Sorgen. „Wir greifen die Polizei an, weil sie die Handlanger des einen Prozents sind und es ihre Rolle in der Gesellschaft ist, die Interessen und das Vermögen der reichen Herrscherklasse zu schützen“, heißt es weiter in der Mitteilung der Hacker. Die Polizei sei kein Teil der 99 Prozent, sondern ein Betrüger an der Arbeiterklasse. Sie komme nun in den Geschmack der Brutalität, mit der sie täglich gegen andere vorgehe.

Mit der Aktion zeige man aber auch seine Unterstützung für die Mitglieder des Kollektivs, die in den vergangenen Monaten verhaftet worden seien, so Anonymous weiter. Bei ihren Ermittlungen nahmen Polizeibehörden in den USA, Großbritannien und Spanien zuletzt mehrere Personen fest, die sich an Hackerangriffen von Anonymous und auch LulzSec beteiligt haben sollen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Hacker Polizeibehörden ins Visier genommen haben. Im Juni traf es das Department of Public Safety des US-Bundesstaats Arizona. Damals erbeutete LulzSec „Geheimdienstbulletins, Trainingsanleitungen, E-Mails, Namen und Passwörter“ von Polizisten. Im Juli wurden im Rahmen der Aktion „AntiSec“ von Anonymous und LulzSec mehrere Websites eines Berufsverbands der US-Polizei kompromittiert. Dabei gelangten unter anderem E-Mails mit anti-muslimischen Äußerungen und abfälligen Witzen über US-Präsident Barack Obama an die Öffentlichkeit.

Anonymous hat unter anderen Daten von der International Association of Chiefs of Police ins Netz gestellt (Screenshot: ZDNet).
Anonymous hat unter anderen Daten von der International Association of Chiefs of Police ins Netz gestellt (Screenshot: ZDNet).

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