Steve Jobs: „Ich will Android-Nutzer nicht glücklich machen“

Laut der Biografie des verstorbenen Apple-Gründers wird es iTunes nie für Googles Mobil-OS geben. Seinem Biograf Walter Isaacson zufolge arbeitete Jobs bis zuletzt an neuen Produkten. Unter anderem wollte er den Fernseher revolutionieren.

"60 Minutes" über Steve Jobs (Bild: CBS)
„60 Minutes“ über Steve Jobs (Bild: CBS)

In einem „60 Minutes“-Interview mit CBS hat Biograf Walter Isaacson Einblick in Steve Jobs‘ jüngste Geschäftsideen gegeben. Bis zuletzt habe der Apple-Gründer an neuen Produkten gearbeitet. Er wollte demnach den Fernseher ebenso revolutionieren, wie es ihm mit Computer, Handy und MP3-Player gelungen war: sie „einfach und elegant“ zu machen.

Gerüchte, Apple bereite einen integrierten Fernseher vor, kursieren schon seit 2009. Im vergangenen August war Analyst Gene Munster von einem Marktstart Ende 2012 oder Anfang 2013 ausgegangen. Seiner Ansicht nach macht die iCloud-Infrastruktur einen Apple-Fernseher umso wahrscheinlicher.

Walter Isaacson ist Autor der vergangene Woche erschienenen Biografie des Apple-Gründers. Jobs habe ihn angewiesen, ein ehrliches Buch über seine Fehler und seine Stärken zu schreiben, erklärte Isaacson. Ausgangsmaterial sind rund 40 Interviews mit Jobs selbst sowie mehr als 100 weitere mit Freunden, Familie, Kollegen und Wettbewerbern.

„Wir hatten über einen Musik-Client für Android nachgedacht“, zitiert Isaacson Steve Jobs. „Wir haben iTunes auf Windows gebracht, um mehr iPods zu verkaufen.“ Er sehe aber keinen Vorteil darin, Apples Musik-App auf Android zu bringen, „außer Android-Nutzer glücklich zu machen. Und ich will Android-Nutzer nicht glücklich machen.“

Laut Isaacson war Jobs manchmal arrogant, kleinlich und oft grob. Der Biograf erzählte Anekdoten, etwa auch über den zweiten Apple-Mitbegründer Steve Wozniak. Dieser sei beunruhigt gewesen, nachdem der Konzern angefangen hatte, Geld zu scheffeln. Nicht alle Angestellten im Management seien am unerwartet großen Gewinn beteiligt worden, woraufhin Wozniak demnach seine Bedenken äußerte, die Jobs aber zurückwies.

In einer von Isaacsons Aufnahmen erklärt Steve Jobs, weshalb es ihm nichts ausmachte, etwas zu kritisieren, ohne auf die Gefühle anderer zu achten. „Ich fühle mich wohl damit, mich vor alle anderen hinzustellen und zu sagen, ‚Himmel, hier haben wir bei der Entwicklung aber totalen Mist gebaut!‘ Das ist der Einsatz, wenn wir uns treffen“, sagte Jobs. „Wir sind brutal ehrlich miteinander.“

Isaacson ging es nach eigenen Angaben nicht darum, Jobs bloßzustellen. Laurene Powell Jobs, Steves Frau, habe ihn darum gebeten, die Geschichte nicht weiß zu waschen. Er sollte Jobs‘ Stärken und Schwächen wiedergeben. Unerwartete Einsichten gewährt sein Interview in Steve Jobs‘ Privatleben. Er versuchte offenbar zunächst, seinen Krebs mittels Alternativmedizin zu heilen, statt sich operieren zu lassen.

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