Aus MeeGo und LiMo wird „Tizen“

Beide Betriebssysteme verschmelzen in einem neuen Open-Source-Projekt. Die Entwicklung erfolgt unter dem Dach der Linux Foundation. Die technische Leitung übernehmen Intel und Samsung.

Intel hat bekannt gegeben, MeeGo mit der konkurrierenden Plattform LiMo zu verschmelzen. Die beiden auf Linux basierenden Betriebssysteme gehen in einem neuen Projekt namens Tizen auf. „Intel hat sich der Linux Foundation und der LiMo Foundation angeschlossen, um Tizen zu unterstützen, eine neue Open-Source-Plattform für verschiedene Gerätekategorien auf der Grundlage von Linux“, heißt es in einer Erklärung Intels.

Damit wiederholt sich die Geschichte von Moblin, einem von Intel geförderten OS, das mit Nokias Maemo zu MeeGo zusammengeführt wurde. Nachdem sich Nokia jedoch für ein Bündnis mit Microsoft und Windows Phone 7 entschied, blieb Intel weitgehend allein zurück mit MeeGo. Durch die Verschmelzung mit LiMo hat der Chiphersteller nun neue Partner gefunden; hinter der LiMo Foundation stehen unter anderem NEC, Panasonic und Samsung.

Die Entwicklung von Tizen erfolgt wie die von MeeGo unter dem Dach der Linux Foundation. Intel und Samsung stellen das „Technical Steering Team“, übernehmen also die technische Leitung. Keine Rolle mehr spielen dürften die Qt-Bibliotheken von Trolltech, einem von Nokia übernommenen Hersteller. Das Tizen-Projekt verspricht vielmehr ein Betriebssystem mit „einer robusten, flexiblen Web-Entwicklungsumgebung“, die auf offene Standards wie HTML 5 setzt.

„Tizen baut auf den Stärken sowohl von LiMo als auch MeeGo auf, und Intel wird seine MeeGo-Partner beim Übergang auf Tizen unterstützen“, teilte Intel mit. Die erste Version von Tizen sei im ersten Quartal 2012 zu erwarten, so dass schon Mitte 2012 damit ausgestattete Geräte eingeführt werden könnten. Wie zuvor schon MeeGo ist Tizen für Smartphones, Tablets und Netbooks vorgesehen, aber auch für TV-Geräte und Infotainmentsysteme in Fahrzeugen.

Bis heute sind kaum Geräte mit MeeGo verfügbar. Nur wenige Hersteller gingen über die Referenzphase hinaus, nur einzelne Tablets und Netbooks erlebten tatsächlich eine Markteinführung. Zuletzt vorgestellt wurden die Netbooks Acer Aspire One D257 MeeGo und Asus X101, die rund 200 Euro kosten.

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