IBM-Supercomputer Watson erstellt medizinische Diagnosen

Zunächst begleitet er Fälle zusammen mit dem Krankenhauspersonal. Später soll er sein Wissen in der Krebsbehandlung einbringen. In knapp drei Sekunden kann der Rechner 200 Millionen Seiten Fachliteratur lesen.

Logo des IBM-Projekts Watson

IBM hat ein Abkommen mit der US-Krankenversicherung WellPoint geschlossen. WellPoint wird den spätestens durch seinen Auftritt beim Quiz „Jeopardy“ bekannten Supercomputer Watson nutzen, um Diagnosen zu erstellen und Therapien vorzuschlagen.

IBM hat damit erstmals einer kommerziellen Nutzung von Watson zugestimmt. Details sollen heute folgen, schreibt das Wall Street Journal. WellPoint wolle mit Hilfe des Supercomputers Kosten reduzieren und den Patienten gleichzeitig eine bessere Versorgung ermöglichen, heißt es. Zunächst soll das System mit der Nachsorge von Patienten betraut werden. Die Diagnose erstellt ein Arzt; das Pflegepersonal im Krankenhaus begleitet den Fall anschließend gemeinsam mit Watson.

Später sollen es vor allem onkologische Arztpraxen sein, die Zugriff auf Watson bekommen – also solche, die Krebspatienten betreuen. Die Ärzte könnten vom PC aus die Ressourcen des Supercomputers nutzen.

IBM zufolge ist Watson in der Lage, in knapp drei Sekunden etwa 200 Millionen Seiten an Inhalten zu verarbeiten. So dürfte er schnell einen Wissensvorsprung gegenüber menschlichen Ärzten haben und die medizinische Fachliteratur besser kennen. Das von WellPoint entwickelte System soll ausdrücklich darauf hinweisen, von wo ein Behandlungsvorschlag stammt.

Mit der Arztkarriere wandelt Watson auf den Spuren seines mutmaßlichen Namensgebers: Auch John Watson, der Begleiter des Detektivs Sherlock Holmes, war Arzt. Allerdings dürfte dem Supercomputer eine erfolgreichere Laufbahn beschieden sein: IBM erwartet, dass Watson sich zu einer Geschäftssparte mit einer Milliarde Dollar Umsatz entwickeln wird. Die anvisierten Anwendungsgebiete sind Produktentwicklung, Forschung und auch Callcenter.

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