Groupon verliert die Hälfte seines Traffics

Seit einem Rekordwert im Juni sind die Werte abgesackt. Der größte Konkurrent LivingSocial verbuchte in diesem Zeitraum plus 27 Prozent Abrufe. Laut einer Umfrage sind 52 Prozent der Amerikaner von der Vielzahl der Schnäppchen überfordert.

Groupon hat nach einem Allzeit-Zwischenhoch im Juni dieses Jahres die Hälfte seines Traffics verloren. Gleichzeitig legte sein Konkurrent LivingSocial um 27 Prozent zu. Das besagt eine Statistik von Experian Hitwise, die allerdings nur den Webtraffic in den USA ohne Mobilgeräte berücksichtigt.

Groupon steht vor seinem Börsengang, mit dem es 750 Millionen Dollar generieren möchte. Der Zeitpunkt der Nachricht könnte insofern kaum schlechter sein. Allerdings sind Schnäppchensites nach dem „Daily Deals“-Prinzip im Erfassungszeitraum insgesamt durchschnittlich um 25 Prozent in der Gunst der Nutzer gefallen. Das Geschäft mit Gutscheinen, das in Europa erst langsam anläuft, scheint in den Staaten nach einem Boom 2010 und Anfang 2011 zurückzugehen.

Einer Umfrage von PriceGrabber zufolge sind rund 52 Prozent der Amerikaner mit der großen Anzahl verfügbarer Schnäppchen schlicht überfordert. Warum sich das aber auf Groupon auswirken sollte und nicht auf LivingSocial, ist unklar. Offensichtlich ist zumindest, dass der Ruf von Groupon in den letzten Monaten gelitten hat. Immer wieder kursierten Geschichten über Groupon, in denen von verlustreichen Aktionen lokaler Anbieter die Rede war. Groupons Abrechnungsmodell ist angeblich nicht leicht zu durchschauen. Zudem scheint sich LivingSocial mehr als der Konkurrent auf interessante Rabatte bei hochwertigen Produkten statt auf Allerweltsdeals zu konzentrieren.

Groupon war im zweiten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht: Es verbuchte einen Verlust von über 100 Millionen Dollar, wie aus einem bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereichten Dokument hervorgeht. Im Vergleich zu einem Fehlbetrag von „nur“ 35,9 Millionen Dollar vor zwei Jahren bedeutet das eine deutliche Verschlechterung. MarketWatch führt dies darauf zurück, dass Groupon viel Geld in die Hand genommen habe, um neue Mitarbeiter einzustellen und zu expandieren.

Der Personalbestand von Groupon hat sich dem SEC-Dokument zufolge in den vergangenen beiden Jahren – zwischen 30. Juni 2009 und 30. Juni 2011 – von 37 auf 9625 Angestellte erhöht. Zudem expandierte das Unternehmen: Während es im Juni 2009 nur fünf nordamerikanische Märkte bedient hatte, sind es mittlerweile 175 – und 45 Länder, in denen Groupon aktiv ist.

Während Groupon seit Juni 52 Prozent der Zugriffe verloren hat, legte LivingSocial im gleichen Zeitraum 27 Prozent zu (Grafik: Experian Hitwise).
Während Groupon seit Juni 52 Prozent der Zugriffe verloren hat, legte LivingSocial im gleichen Zeitraum 27 Prozent zu (Grafik: Experian Hitwise).

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