So lassen sich mehr virtuelle Server auf einem Hyper-V-Host unterbringen

Durch Servervirtualisierung lassen sich Hardware-Kosten reduzieren. Je mehr Rechner gehostet werden, desto größer ist das Einsparpotenzial. ZDNet zeigt, wie man mehr Server auf einem Hyper-V-Host unterbringt.

Es ist eines der entscheidenden Verkaufsargumente für die Servervirtualisierung, dass sie dem Unternehmen erlaubt, die Hardware-Kosten durch Serverkonsolidierung zu senken. Die beste Möglichkeit, die Investitionsrentabilität bei Serverhardware zu optimieren, besteht somit im Hosting möglichst vieler Rechner. ZDNet stellt fünf Methoden vor, wie sich mehr virtuelle Server auf einem Hyper-V-Host unterbringen lassen.

1. Bereitstellen möglichst vieler Speicherressourcen

Hyper-V ermöglicht die Einrichtung virtueller Laufwerke mit bestimmter Größe oder virtueller Laufwerke mit dynamischer Erweiterung. Dynamisch erweiterbare virtuelle Laufwerke wachsen mit den hinzugefügten Daten an, bis sie die festgelegte Maximalgröße erreichen.

Diese Methode kann hilfreich sein, da sich viel mehr virtueller Speicher zuweisen lässt, als der physikalische Speicher tatsächlich unterbringen kann. Wird zum Beispiel ein virtuelles Laufwerk mit 100 GByte erstellt, belegt dieses in Wirklichkeit weniger als 1 GByte an physischem Speicher, bis mit dem Hinzufügen von Daten begonnen wird. Kommen neue Daten hinzu, wächst das virtuelle Laufwerk nur so weit, wie es zur Unterbringung der Daten erforderlich ist.

Auch wenn sich mit dieser Methode mehr virtuelle Rechner erstellen lassen als anderweitig möglich, muss man immer darauf achten, dass noch ausreichend physischer Speicherplatz auf dem Server vorhanden ist. Virtuelle Laufwerke wachsen zwar mit den abgelegten Daten, aber schrumpfen nicht automatisch wieder beim Entfernen der Daten.

2. Installieren von möglichst viel Speicher auf dem Server

Die maximale Anzahl der virtuellen Rechner, die jeweils auf einem Hostserver laufen können, hängt letztlich vom physischem Speicher ab. Wer also so viele virtuelle Server wie möglich unterbringen will, sollte seinen Hostserver mit möglichst viel Speicher ausstatten. In manchen Fällen kann man auch zusätzlichen Speicher installieren, wenn gleichzeitig das Mainboard des Servers ausgetauscht wird.

3. Nutzen dynamischen Speichers

Dass der Speicher bei Hyper-V oft so knapp bemessen ist, liegt daran, dass er einem bestimmten virtuellen Rechner zugewiesen werden muss. Er kann nicht von mehreren virtuellen Rechnern gemeinsam genutzt werden.
In Windows Server 2008 R2 SP1 hat Microsoft eine neue Option eingeführt: den dynamischen Speicher. Dynamischer Speicher behandelt den physischen Speicher des Servers als gemeinsam nutzbare Ressource, die je nach Bedarf dynamisch zugewiesen werden kann. Bei Verwendung von dynamischem Speicher kann Hyper-V je nach Arbeitslast den virtuellen Rechnern Speicher hinzufügen oder von diesen entfernen.

Um dynamischen Speicher zu nutzen, muss lediglich festgelegt werden, wie viel Speicher einem virtuellen Rechner beim Start zugewiesen werden soll, welches maximale Speichervolumen der virtuelle Rechner belegen darf und wie groß der Speicherpuffer sein soll. Der Speicherpuffer ist ein prozentualer Anteil, der über den tatsächlichen Bedarf hinausgeht. Beispielsweise kann man für virtuelle Rechner einen Sicherheitspuffer von 20 Prozent festlegen.

Bei der Verwendung von dynamischem Speicher sollte darauf geachtet werden, ausreichend Speicher für jeden virtuellen Rechner bereitzustellen. Außerdem sollte man berücksichtigen, dass manche Arten von virtuellen Rechnern nicht gut mit dynamischem Speicher funktionieren. So verbrauchen beispielsweise Exchange 2010-Mailboxserver den kompletten zugewiesenen Speicher, unabhängig davon, ob dynamischer Speicher eingesetzt wird.

4. Berücksichtigen des Verhältnisses zwischen virtuellen und logischen CPUs

Microsoft definiert eine logische CPU als einen physischen Prozessorkern. Ein Server mit zwei Prozessoren mit je vier Kernen würde beispielsweise acht logische CPUs umfassen. Werden CPUs zu virtuellen Rechnern hinzugefügt, handelt es sich jedoch um virtuelle CPUs, nicht um logische CPUs. Es kann also vorkommen, dass die physischen CPU-Ressourcen eines Systems überstiegen werden, wenn mehr virtuelle CPUs zugewiesen werden als logische CPUs vorhanden sind.

In den meisten Fällen hat dies keine negativen Folgen, solange die Systemlast nicht überschritten wird. Ein Verhältnis von 2 zu 1 zwischen virtuellen und logischen CPUs ist normalerweise sicher, sofern die virtuellen Rechner nicht für besonders hohe Arbeitslasten genutzt werden.

5. Auslagern von Traffic ins virtuelle Netzwerk

Eine Ressource des Hostservers, die leicht übersehen wird, ist die Netzwerkbandbreite. Die Netzwerkbandbreite wird von allen virtuellen Rechnern und dem Host-Betriebssystem gemeinsam genutzt.

Es ist ratsam, so viele physische Netzwerkkarten wie möglich auf dem Hostserver zu installieren. Man sollte eine Netzwerkkarte für das Host-Betriebssystem reservieren und die verbleibenden Netzwerkkarten für die virtuellen Server verwenden. Ideal wäre es, jedem virtuellen Rechner eine eigene Netzwerkkarte zuzuweisen, doch das ist meistens nicht möglich.

Netzwerk-Bandbreite lässt sich einsparen, indem Traffic in ein Segment des virtuellen Netzwerks ausgelagert wird, das nicht mit dem physischen Netzwerk verbunden ist. Beispielsweise lässt sich ein Serverbackbone-Segment einrichten, das nur als virtuelles Netzwerk existiert und nicht mit dem physischen Netzwerk verbunden ist. Auf diese Weise muss der zwischen den virtuellen Servern fließende Traffic das physische Netzwerk nicht passieren.

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Neueste Kommentare 

1 Kommentar zu So lassen sich mehr virtuelle Server auf einem Hyper-V-Host unterbringen

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  • Am 16. August 2011 um 21:48 von Alex

    Eher Features als Optimierungen
    Mir ist nicht ganz klar was Sie mit "mehr unterbringen" meinen denn dafür fehlt m.E. die Bezugskomponente z.b. Server mit X pCPU, X GB RAM, X TB HDD etc. welcher unter normalen Bedingungen X VMs und nach der Optimierung Y VMs hosten kann.

    Statt aber tatsächliche Optimierungen aufzuzeigen, bennen Sie hier eher die Standard-Features die mittlerweile jedem Virtualisierungs-Administrator geläufig sein dürften.

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