Neuer SATA-Standard für SSDs mit Transferraten von 8 bis 16 GBit/s angekündigt

SATA Express soll SATA-kompatible Geräte ermöglichen, die die PCI-Express-Schnittstelle nutzen. Die Spezifikation wird voraussichtlich noch 2011 fertig. Mit SATA µSSD ist zudem ein Standard für eingebettete SSDs geplant.

Die Serial ATA International Organization (SATA-IO) hat einen neuen Standard für Solid State Drives und Hybridlaufwerke angekündigt. SATA Express (PDF) soll die Software-Infrastruktur von SATA mit der PCI-Express-Schnittstelle kombinieren. Auf Basis der neuen Spezifikation entwickelte Geräte könnten das PCIe-Interface nutzen, wären aber weiterhin vollständig zu SATA kompatibel. Die Technik soll Bruttotransferraten von 8 bis 16 GBit/s ermöglichen.

Die aktuelle Version des SATA-Protokolls unterstützt Übertragungsraten von maximal 6 GBit/s, was in der Praxis höchstens 600 MByte/s entspricht. Moderne SSDs nutzen die Bandbreite mit sequenziellen Leseraten von über 500 MByte/s schon fast vollständig aus. Schnellere Modelle verwenden daher die PCIe-2.0-Schnittstelle, benötigen aber an das jeweilige Betriebssystem angepasste Treiber.

PCI Express 3.0 erreicht im 8-GBit/s-Modus dank einer gegenüber dem Vorgänger verbesserten Kodierung Netto-Bandbreiten von knapp 1 GByte/s in einer Richtung auf einer einzelnen Leiterbahn (x1). Im 16-GBit/s-Bertrieb – was vermutlich PCI Express 4.0 entspräche – wären demnach rund 2 GByte/s möglich.

Die Spezifikation sieht neue Anschlüsse für Geräte und Motherboards vor, die jedoch abwärtskompatibel zu aktuellen SATA-Kabeln sein sollen. Die SATA-IO rechnet damit, dass SATA Express bis Ende 2011 verabschiedet wird.

Ebenfalls in der Entwicklung befindet sich SATA µSSD (PDF), ein Standard für eingebette SSDs – etwa für extrem flache Notebooks. Die neue Spezifikation verzichtet auf den Modulverbinder der herkömmlichen SATA-Schnittstelle, was die Entwicklung von Single-Chip-SATA-Implementierungen für Embedded-Storage-Applikationen ermöglicht. Die SATA-IO verspricht hohe Leistung bei geringen Kosten.

Denkbar wären beispielsweise SATA-SSDs in einem BGA-Gehäuse, die ohne weiteren Anschluss direkt auf dem Mainboard sitzen. SanDisk hatte im August 2010 bereits eine solche Lösung vorgestellt. Die iSSD hat mit einer Grundfläche von 1,6 mal 2 Zentimetern etwa die Größe einer Briefmarke. Die Kapazität beträgt bis zu 128 GByte.

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