Österreicher stehen der Cloud weit skeptischer gegenüber als Deutsche

Nur 17 Prozent der Firmen nutzen einen Clouddienst, 65 Prozent haben kein Interesse. In Deutschland lehnen nur 6 Prozent der Unternehmen die Technik gänzlich ab. 70 Prozent wollen sie umfassend oder zumindest teilweise nutzen.

Der überwiegende Teil der österreichischen Unternehmen sträubt sich gegen die Cloud: Laut einer aktuellen Studie von IMAS International gehen 65 Prozent der Firmen davon aus, in den kommenden ein bis zwei Jahren „eher nicht“ oder „sicher nicht“ auf die Cloud zurückzugreifen. Lediglich 17 Prozent gaben zu Protokoll, derzeit auf externe Dienstleister zurückzugreifen, um Daten in der Cloud zu speichern.

In Österreich ist die Zahl der Cloud-Skeptiker nach wie vor hoch (Bild: IMAS).
In Österreich ist die Zahl der Cloud-Skeptiker nach wie vor hoch (Bild: IMAS).

In Deutschland sieht die Situation anders aus: Nur 6 Prozent der Unternehmen schließen eine Nutzung der Cloud kategorisch aus, wie aus einer im Frühjahr durchgeführten Umfrage von IDC hervorgeht. 30 Prozent der Befragten beschäftigen sich derzeit mit keiner „aktiven“ Cloud-Strategie; 17 Prozent haben den Marktforschern zufolge keine konkreten Pläne, sind aber durchaus offen dafür.

29 Prozent der von IDC befragten Firmen in Deutschland wollen Clouddienste in so vielen Bereichen wie möglich nutzen. Sie beabsichtigen eine relativ breit angelegte Herangehensweise. Etwas zurückhaltender sind 41 Prozent: Diese Firmen möchten nur einen Teil ihrer IT in die Cloud verlagern. 7 Prozent haben sich noch gar nicht mit dem Thema befasst.

70 Prozent der deutschen Firmen möchten die Cloud umfassend oder zumindest in Teilbereichen einsetzen (Bild: IDC).
70 Prozent der deutschen Firmen möchten die Cloud umfassend oder zumindest in Teilbereichen einsetzen (Bild: IDC).

Größte Hürde sind in Deutschland wie Österreich die Sicherheitsbedenken der Unternehmen. Die Angst, die Kontrolle über die eigenen Daten zu verlieren, ist groß. Während sich diese in Österreich hauptsächlich in einer Cloud-Abstinenz äußert, zeigt sie sich in Deutschland in Form von privaten Clouds: Unternehmen fühlen sich offenbar wohler mit dem Betrieb im eigenen Rechenzentrum. „Wir gehen deshalb davon aus, dass zukünftig vor allem hybride IT-Umgebungen entstehen werden“, sagte Lynn Thorenz, Direktor für Forschung und Beratung bei IDC in Frankfurt. „Die Befragten, die einen schrittweisen Ansatz vorziehen, wolen Teile ihrer IT in die Cloud verlagern oder eine Mischung aus Private und Public Cloud nutzen.“

Als die drei größten Hindernisse für den Aufbau einer privaten Cloud identifizierte IDC „Fehlendes Wissen im Unternehmen“ (32 Prozent), „Unternehmens-IT ist noch nicht bereit“ (27 Prozent) und „Mangelnde Sicherheit des Rechenzentrums (26 Prozent). Nach Ansicht von Research Analyst Matthias Kraus sprechen genau diese Hemmfaktoren für einen externen Anbieter: „Um Dienste aus der Public Cloud zu nutzen, muss die interne IT-Infrastruktur nicht erst modernisiert, konsolidiert und virtualisiert werden.“ Unternehmen könnten Investitionen sparen und schneller neue Technlogien einsetzen.

Die IMAS-Studie wurde vom 28. Mai bis 9. Juni durchgeführt; die Marktforscher befragten 600 österreichische Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 1,5 Millionen Euro. IDC konzentrierte sich bei seiner Umfrage zum Cloud-Computing auf 235 deutsche Firmen mit mehr als 250 Mitarbeitern.

Themenseiten: Business, Cloud-Computing, IDC, Internet, Marktforschung, Studie

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