Sonys Versicherung will nicht für Schaden durch PSN-Hacks zahlen

Zurich North America ruft ein Gericht an, um seinen Standpunkt durchzusetzen: Von Cyberattacken war in seinen Policen nie die Rede. Zudem reicht es Feststellungsklagen gegen andere Versicherer ein. In den USA laufen 55 Sammelklagen wegen der Datenpanne.

Zurich North America, eine von Sonys Versicherungsfirmen, weigert sich, für den im Frühjahr durch diverse Hackerangriffe entstandenen Schaden aufkommen. Sie hat ein New Yorker Gericht angerufen, um ihren Standpunkt durchzusetzen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Die Versicherung argumentiert, ihre Police decke die Art von Schaden nicht ab, die durch den Einbruch in Sonys Netzwerke entstanden sei. Sony hatte sich an mehrere seiner Versicherer gewandt, um Anwaltskosten und Schadenersatzforderungen abzudecken. Laut BBC laufen in den USA 55 separate Sammelklagen wegen der Datenpanne. Daneben untersuchen Staat und verschiedene Behörden die Vorfälle; auch diese Ermittlungen könnten für Sony vor Gericht enden.

Zurich hat Reuters zufolge zudem Feststellungsklagen gegen die Versicherungsfirmen Mitsui Sumitomo, AIG und ACE eingereicht. Das Gericht soll entscheiden, ob eine Verpflichtung besteht, Sonys Forderungen nachzukommen. „Zurich geht zwar nicht davon aus, dass eine Deckung besteht, es will aber sicherstellen, dass im Fall alle Versicherer zur Sache beitragen“, sagte Richard Bortnick, Anwalt bei Cozen O’Connor und Herausgeber des Rechtsblogs CyberInquirer, gegenüber Reuters.

Bortnick selbst ist nicht in den Fall involviert. Er schätzt, dass Sony auf einen materiellen Schaden pochen wird, der durch die Einbrüche entstanden ist. Zurich werde dagegenhalten, dass es beim Schreiben seiner Policen nie von digitalen Angriffen ausgegangen war.

Nach den Datenpannen im April und Mai hatte Sony seinen Nutzern Schadenersatz zugesichert. Es erklärte, es werde auch für etwaige Einkommensausfälle aufkommen. Indes wurden Vorwürfe laut, wonach Sony von den Sicherheitsrisiken des PlayStation Network gewusst hat. Die Japaner seien gewarnt worden, hätten aber nur in die Sicherheit von Servern investiert, auf denen ihr geistiges Eigentum gespeichert sei – nicht aber von Servern mit Kundendaten.

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