Microsoft setzt 250.000 Dollar Kopfgeld auf Rustock-Betreiber aus

Der Softwarekonzern will so an Informationen über Hintermänner herankommen. Sie sollen verhaftet und verurteilt werden. Microsoft versucht mit dem Schritt auch, sein "Engagement zu unterstreichen, die Schuldigen zu finden".

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Im Rahmen der „Operation b107“ waren im März bei einem Hoster in Kansas City mehrere Festplatten beschlagnahmt worden (Bild: Microsoft).

Microsoft bietet demjenigen 250.000 Dollar, der stichhaltige Informationen zu den Betreibern des Botnetzes „Rustock“ liefern kann, die zu einer Verhaftung und Verurteilung der Schuldigen führen. „Während es das primäre Ziel unseres Rechts- und Technikteams war, die Bedrohung durch Rustock auszuschalten, glauben wir, dass die Botnetzbetreiber zur Rechenschaft gezogen werden sollten“, schreibt Senior Attorney Richard Boscovich, der für Microsofts Abteilung für digitale Verbrechen zuständig ist, in einem Blogeintrag.

Boscovich zufolge ist Microsoft der Ansicht, dass Rustock für eine ganze Reihe von kriminellen Aktionen verantwortlich ist. Der Konzern will mit der Belohnung (PDF) sein „Engagement unterstreichen, die Schuldigen zu finden“.

Vergangenen Monat hat Microsoft Bekanntmachungen in zwei russischen Tagezeitungen veröffentlicht, um die Betreiber von Rustock auf seine Klage aufmerksam zu machen. Es hat nach eigenen Angaben schon eine stichhaltige Beweise zusammengetragen, will aber mit der Belohnung noch einen Schritt weitergehen. „Wir werden diesen Fall weiterverfolgen, wohin er uns auch führen mag“, schreibt Boscovich.

Mitte März hatte der Softwarekonzern US-Strafverfolgungsbehörden dabei geholfen, die Kommandoserver des Botnetzes vom Netz zu trennen. Vorausgegangen war eine Klage von Microsoft, die zu Hausdurchsuchungen führte. Rustock gilt als der größte Spamversender weltweit. Teilweise sollen rund 30 Milliarden E-Mails täglich über seine Bots verschickt worden sein.

Die Symantec-Tochter MessageLabs registrierte in den Tagen nach der Schließung von Rustock einen signifikanten Rückgang des weltweiten Spam-Aufkommens. Die Zahl unerwünschter E-Mails ging zwischen dem 15. und 17. März um ein Drittel zurück.

Microsoft hat schon früher Kopfgelder auf Malware-Autoren und -Verbreiter ausgesetzt. Im Juli 2005 zahlte es zwei Informanten 250.000 Dollar, um die Urheber des Wurms Sasser zu finden. Im Februar 2009 bot es ebenfalls 250.000 Dollar für die Verhaftung und Verurteilung derjenigen, die für den Wurm Conficker verantwortlich waren.

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