Groupon: „Wir tracken die Nutzer unserer Apps“

Der Schnäppchendienst hat sowohl seine Datenschutzbestimmungen als auch die AGB überarbeitet. Er sammelt jetzt auch Informationen über Interessen und Gewohnheiten. Diese stellt Groupon auch Drittanbietern zur Verfügung.

Groupon Logo

Groupon hat seine Datenschutzbestimmungen und AGB geändert. Es teilte Nutzern per E-Mail mit, dass es Geodaten speichert. „Kurz gesagt: Wenn du eine Groupon-App verwendest und den Zugriff erlaubst, kann Groupon ortsbasierte Informationen über dein Gerät sammeln und dafür verwenden, dir Deals vorzuschlagen“, heißt es in der Nachricht. Alle Zwecke, für die die Daten verwendet werden können, seien im Abschnitt „Wie Groupon persönliche Informationen nutzt“ der aktualisierten AGB nachzulesen.

Der Dienst bietet etwa eine App für Groupon Now an, die stündlich wechselnde Schnäppchen vorschlägt. Sie funktioniert nach dem bekannten Prinzip: Die Angebote gelten nur, wenn eine bestimmte Zahl von Mitgliedern bereit ist, es zu kaufen. Lediglich die Zeitspanne, in der sie verfügbar sind, verkürzt sich auf einige Stunden.

Die neuen Geschäftsbedingungen enthalten zudem Details darüber, „Wann und warum Groupon persönliche Infirmationen an Dritte weitergibt“. Insgesamt gehe es darum, die Transparenz für Anwender zu erhöhen, heißt es vonseiten des Unternehmens.

Unter anderem hat es die „persönlichen Informationen“ über seine Nutzer um Interessen und Gewohnheiten erweitert. Groupon teilte zudem mit, dass es solche Details auch Drittanbietern für neuartige Angebote zur Verfügung stellen könnte, etwa dem Onlineportal Expedia für Reiseschnäppchen.

Fraglich ist, ob es für Groupon der taktisch klügste Zeitpunkt ist, seine AGB zu ändern. Das Unternehmen bereitet sich auf seinen Börsengang vor – eine Phase, in der besondere Auflagen gelten und jeder unbedachte Schritt zu Problemen führen kann.

Apple, Google und Microsoft hatten in den vergangenen Monaten einigen Gegenwind zu spüren bekommen, weil sie Standortdaten ihrer Nutzer sammelten, ohne sie darüber zu informieren. Sie haben mittlerweile auf die Kritik reagiert.

Apple veröffentlichte Anfang Mai ein iOS-Update, das den Zwischenspeicher der „crowd-sourced“-Datenbank für Standortdaten verkleinerte und ihn vollständig löscht, sobald alle Ortungsdienste abgeschaltet sind. Zudem wird keine Sicherungskopie mehr in iTunes erstellt.

Microsoft stoppte wenig später das Tracking von Windows Phones. Es hatte neben Daten über WLAN-Hotspots und Handymasten auch sogenannte „unique device identifiers“ (UDI) gespeichert, anhand derer sich Geräte zweifelsfrei bestimmen und zuordnen lassen. Google musste sich unter anderem vor dem US-Kongress wegen seiner Nutzung von Standortdaten rechtfertigen. Chairman Eric Schmidt forderte zuletzt eine technische Lösung für die Geodatenfrage.

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