Hacker greifen erneut Polizei von Arizona an

Ziel sind diesmal Websites des Polizeiberufsverbands FOP. Im Rahmen ihrer Aktion "AntiSec" erbeuten die Hacker E-Mails, Passwörter und andere Daten von mehr als 1200 Polizisten. Offenbar verwendeten Polizeibeamte ihre Anmeldedaten für mehrere Konten.

Die Polizeibehörden des US-Bundesstaats Arizona sind erneut das Ziel von Hackern geworden. Im Rahmen der Aktion „AntiSec“ Übernahmen Mitglieder der Gruppen Anonymous und LulzSec die Kontrolle über acht Websites des Fraternal Order of Police (FOP), eines Berufsverbands der US-Polizei. In der Folge waren die FOP-Websites für Arizona, Phoenix, Mesa und Tucson am Freitag offline.

Die Hacker veröffentlichten zudem E-Mail-Nachrichten, Passwörter und andere Daten von mehr als 1200 Polizisten des FOP in Arizona. Darunter sind anti-muslimische Äußerungen und abfällige Witze über US-Präsident Barack Obama.

„Wir machen das nicht nur, weil wir gegen das Gesetz SB1070 und den rassistischen Polizeistaat Arizona sind, sondern auch, weil wir eine Welt ohne Polizei, Gefängnisse und Politiker wollen“ heißt es in einer Stellungnahme des Hackerkollektivs. Das Gesetz SB1070 verlangt unter anderem, dass Einwanderer ständig Papiere mit sich führen, die belegen, dass sie sich legal in den USA aufhalten. Es soll auch der Grund für einen Einbruch der Hackergruppe LulzSec in die Server des Arizona Department of Public Safety gewesen sein, bei dem unter anderem „Hunderte Geheimdienstbulletins und Trainingsanleitungen“ der Strafverfolgungsbehörde entwendet worden waren.

Ein Sprecher des Arizona Department of Public Safety erklärte gegenüber ZDNet, die Hacker hätten drei E-Mail-Konten und -Systeme kompromittieren können, weil Polizisten dieselben Nutzernamen und Passwörter für mehrere Konten verwendet hätten. Der Vorfall seien ein Lehrstück für seine Behörde und die Öffentlichkeit. „Wir müssen im Dienst und außerhalb des Diensts sorgfältiger sein beim Umgang mit dem Internet und unserer eigenen Sicherheit“, sagte der Sprecher. „Es ist bedauerlich, dass Polizeibeamte unter dem Zorn dieser Cyberterroristen leiden müssen.“

Ein Vertreter des FOP stand für eine Stellungnahme nicht zur Verfügung. Gegenüber der New York Times wehrte sich Präsident John Ortolano gegen die Vorwürfe, sein Verband sei rassistisch. Er sagte, die meisten Polizeibeamten gehörten selbst Minderheiten an.

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