Apple-Patentantrag liefert Hinweise auf geplanten Musikstreaming-Dienst

Mit der neuen Technik werden Musikstücke nur zum Teil im lokalen Gerätespeicher abgelegt. Der Rest wird über das Netzwerk gestreamt. Das Verfahren könnte sich auch für mögliche Billig-iPhones mit wenig Speicher eignen.

Apple hat einen Patentantrag für eine Technik eingereicht, mit der man große Musikbibliotheken auf Geräten mit wenig Speicherplatz unterbringen kann. Wie AppleInsider und Patently Apple berichten, werden dazu nur Teile der Musikstücke lokal auf einem Gerät abgelegt. Server im Web liefern den Rest der Stücke, sobald der Anwender auf den Play-Knopf drückt. Beobachter sehen das Patent als weiteren Hinweis, dass Apple einen Cloud-Dienst für Musik in Vorbereitung hat.

„Diese Erfindung dient dazu, Streaming-Media-Inhalte mit einem elektronischen Gerät wiederzugeben. Während die Musikclips abgespielt werden, kann das elektronische Gerät die übrigen Segmente der Medien-Inhalte aus der Musikbibliothek des Anwenders als Stream über ein Netzwerk übertragen“, heißt es in dem Patentantrag. Mittels dieser Technik ließe sich ohne Unterbrechungen eine komplette Musiksammlung anhören, ohne dass sie tatsächlich auf dem Gerät gespeichert ist. Die Daten könnten entweder von einem Cloud-Dienst oder von einem Computer im Heimnetzwerk kommen.

Der Patentantrag von Apple enthält eine Skizze der iTunes-Oberfläche mit der Option "Sync partial music" (Bild: Patently Apple).
Der Patentantrag von Apple enthält eine Skizze der iTunes-Oberfläche mit der Option „Sync partial music“ (Bild: Patently Apple).

Es ist unklar, ob die Technik tatsächlich für eine von Apple geplante Musik-Cloud gedacht ist. Sie könnte sich beispielsweise auch für eine günstigere iPhone-Version mit wenig oder sogar ohne Datenspeicher eignen, über die bereits im Februar spekuliert wurde.

Allerdings verdichten sich die Hinweise auf eine Apple-Cloud. Kürzlich hat das Unternehmen ein Lizenzabkommen mit der Plattenfirma EMI Music bekannt gegeben. Ein ähnlicher Vertrag mit Warner Music existiert seit April. Jetzt meldet Bloomberg, dass sich auch Sony in die Liste der Apple-Partner eingereiht hat. Von den großen Plattenlabels fehlt also nur noch Universal Music. Die Verhandlungen sollen kurz vor dem Abschluss stehen.

Weitere Indizien für einen Cloud-Musikdienst von Apple: Das Unternehmen hat ein Rechenzentrum in North Carolina gebaut und einen Mietvertrag mit sieben Jahren Laufzeit für weitere Infrastruktur abgeschlossen.

Schon jetzt können Apple-Anwender Musik und Videos über die MobileMe iDisk-Applikation streamen. Allerdings gibt es keine Integration mit der iTunes-Bibliothek des Anwenders. Das System nutzt auch nicht den lokalen Gerätespeicher. Musik-Clouds mit Streaming-Funktionen – allerdings ohne Lizenzen der Major Labels – gibt es bereits von Amazon und im Beta-Stadium auch von Google.

Themenseiten: Amazon, Apple, Cloud-Computing, Google, Internet, Mobile, Urheberrecht, iPhone, iTunes

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