Visa kündigt mobilen Bezahldienst an

Er startet noch in diesem Jahr in den USA und Kanada. Die digitale Brieftasche soll Einkäufe im Internet vereinfachen. In Industrieländern wird es auch eine auf der Nahfunktechnik Near Field Communication basierende Version geben.

Visas digitale Brieftasche startet im Herbst in den USA und Kanada (Bild: Visa).
Visas digitale Brieftasche startet im Herbst in den USA und Kanada (Bild: Visa).

Visa hat einen mobilen Bezahldienst vorgestellt, mit dem es Online-Einkäufe und auch Bezahlvorgänge im Einzelhandel vereinfachen will. Die sogenannte digitale Brieftasche soll im Herbst zunächst in den USA und Kanada starten, weitere Länder folgen im kommenden Jahr.

Das Unternehmen verspricht Verbrauchern mehrere Vorteile gegenüber der Bezahlung in bar oder mit Kreditkarte: So soll es möglich sein, mit einem einzelnen Mausklick und unter Angabe einer E-Mail-Adresse oder einer ID mit Passwort im Internet Waren zu bestellen, statt auf jeder E-Commerce-Site seine Adresse und Kreditkartendaten zu hinterlegen. Um die Sicherheit zu gewährleisten, prüft Visa verschiedene Authentifizierungssysteme.

Verbraucher werden außerdem in der Lage sein, die Datenschutz- und Kontoeinstellungen ihrer digitalen Brieftasche zu verwalten und anzupassen. Einzelhändler können ihren Kunden über den Bezahldienst Gutscheine und Angebote auf ihre mobilen Geräte schicken. Um die digitale Brieftasche weltweit anzubieten, wird Visa mit anderen Kreditkartenunternehmen, lokalen Geldinstituten und Einzelhändlern zusammenarbeiten.

Der Funktionsumfang des Diensts wird laut Visa aufgrund der in den jeweiligen Ländern zur Verfügung stehenden Ressourcen variieren. In Industrienationen, in denen elektronische Bezahlsysteme und mobiles Breitbandinternet weit verbreitet sind, wird die digitale Brieftasche die Nahfunktechnik Near Field Communication (NFC) unterstützten. Neben den Kontoinformationen von Visa soll das System auch die Daten anderer Finanzdienstleister speichern, auf die der Nutzer dann über ein einziges Passwort zugreifen kann.

In Schwellenländern, in denen es viele Handynutzer gibt, plant Visa eine direkte Zusammenarbeit mit Banken und Mobilfunkanbietern. Nutzer sollen dort mit ihren mobilen Geräten ihre Konten verwalten sowie Zahlungen senden und empfangen können.

„Die weite Verbreitung des Internets und mobiler Technologien verändert die Art, wie Menschen in Verbindung treten und rund um den Globus Transaktionen ausführen“, sagte Visa-CEO Joseph Saunders. Sein Unternehmen wolle auf lokale Anforderungen eingehen und dazu passende Bezahlprodukte und –dienste anbieten.

Schon Anfang April hatten Visa und Samsung angekündigt, für die Olympischen Spiele 2012 in London einen NFC-Bezahldienst anzubieten. Samsung will dafür spezielle Mobiltelefone herausbringen, während Visa die notwendige mobile App entwickeln wird.

Auch andere Unternehmen treiben die Entwicklung von NFC-Bezahldiensten voran. Die Deutsche Telekom hatte Mitte Februar auf dem Mobile World Congress in Barcelona eine NFC-Lösung angekündigt. Die sogenannte Handy-Geldbörse – „Mobile Wallet“ – soll noch dieses Jahr in Deutschland und Polen starten.

LG, Apple und der britische Mobilfunkanbieter Everything Everywhere arbeiten ebenfalls an NFC-Bezahldiensten. Einem Bericht von Bloomberg zufolge prüft auch Amazon ein Engagement in diesem Bereich.

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