Warum Adobes Flash noch lange nicht zum alten Eisen gehört

Nutzer von iOS wissen, dass die Plattform Beschränkungen unterliegt. Sie akzeptieren diese aber, da sie andere Vorteile sehen. Sie schätzen die Geräte für das, was sie können, und verdammen sie nicht für das, was sie nicht können. Wenn sie die Wahl hätten, würden meiner Ansicht nach die meisten Nutzer selbst entschieden wollen, ob sie etwas wie Flash auf einem Gerät installieren oder nicht.

Bedenkt man, wie individuell Smartphones und Tablets geworden sind, ist es wirklich ein Affront gegen die Würde der Nutzer, ihnen durch Firmenrichtlinien die Wahl zu nehmen. Jobs offener Brief „Gedanken über Flash“ wird oft für das Evangelium nach Steve gehalten und entsprechend unkritisch zitiert. In Wahrheit gibt es aber zahlreiche Probleme mit den von Jobs vorgebrachten Argumenten.

Wie auch Jason Perlow in seinem Beitrag anmerkt, haben RIM und Adobe es beim Blackberry Playbook hervorragend geschafft, ein Gerät zu entwerfen, dass sich gut mit der Flash-Plattform verträgt – sowohl mit dem Flash Player im Browser als auch mit AIR bei Einzelanwendungen.

Apple ist eine innovative Firma, in der wirklich sehr kluge Menschen arbeiten. Wenn sich das Unternehmen dem Open Screen Projekt anschließen und mit Adobe zusammenarbeiten würde, um Flash unter iOS zu optimieren, könnte das Ergebnis wirklich spektakulär sein. Alles, was es dazu bräuchte, wäre ein bißchen freundschaftliche Kooperation und der Wille, die Dinge zu verbessern.

Wenn Leute heute ein i-Gerät kaufen, wissen sie in der Regel inzwischen, dass sie damit keine Flash-Inhalte nutzen können. Sie kaufen sie trotzdem, da sie einsehen, dass bei so einer Art von Gerät Kompromisse eingegangen werden müssen. Zwar müssen sie zum Beispiel ein Laptop verwenden, um Angebote in Flash zu nutzen, aber diese Einschränkung wird dadurch aufgewogen, dass iOS ihnen Möglichkeiten eröffnet, die der Laptop wiederum nicht bieten kann.

Ich selbst besitze ein paar Android Smartphones und ein Blackberry Playbook. Auf keinem dieser Geräte erwarte ich, dieselben Möglichkeiten wie auf einem Desktop-Rechner zu haben. Das ist aber in Ordnung, bieten sie mir doch andere Vorteile: Sie lassen sich überall mitnehmen, erlauben die sehr zielgerichtete Nutzung von Anwendungen und eröffnen mir neue Wege, alltägliche Probleme zu lösen. Ich finde es großartig, das alle diese Geräte Flash unterstützen und ich bin froh, diese Wahl zu haben.

AUTOR

Joseph Labrecque ...

... arbeitet hauptberuflich an der University of Denver als Senior Interactive Software Engineer mit Schwerpunkt auf der Adobe-Flash-Plattform. Außerdem ist er Inhaber von Fractured Vision Media, LLC, einem mit der Produktion digitaler Medien und Beratung in diesem Umfeld spezialisiertem Unternehmen. Labrecque ist zudem als Autor einiger Artikel und Video-Tutorials in unterschiedlichen Fachpublikationen sowie des in Vorbereitung befindlichen Buches "Flash Development for Android Cookbook" bekannt.

Themenseiten: Flash, Gastbeiträge, IT-Business, Mobile, Smartphone, Steve Jobs, Tablet, iPad

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