Soziales Netz Tagged übernimmt Multimessenger Digsby

Die Digsby-Software soll als Einzelprodukt erhalten bleiben. Allerdings werden Partnerschafetn mit anderen Anbietern eingestellt. Instant Messaging ist laut CEO Greg Tseng das am meisten gefragte Zusatzfeature der Tagged-Nutzer.

Logo von Digsby

Das Social Network Tagged hat DotSyntax gekauft, die Firma hinter dem Multimessenger Digsby. Die sieben Mitarbeiter von Digsby sollen noch in diesem Monat vom bisherigen Firmensitz im US-Bundesstaat New York nach San Francisco umziehen. Zur Kaufsumme haben die beiden Unternehmen in der gemeinsamen Ankündigung keine Angaben gemacht. Bislang konnte DotSyntax als Anschubfinanzierung 500.000 Dollar von Investoren einsammeln.

Nach Angaben von TechCrunch kommt Digsby derzeit auf rund drei Millionen Anwender, Tagged kann auf 100 Millionen registrierte Nutzer verweisen. Die Digsby-Software soll zunächst als Einzelprodukt erhalten bleiben. Der Hinweis, dass alle bei der Installation beworbenen Partnerangebote entfernt werden, lässt aber vermuten, dass mittelfristig eine enge Integration mit Tagged angestrebt wird. Tagged-CEO Greg Tseng erklärte gegenüber TechCrunch, dass Instant Messaging das von den Nutzern am meisten nachgefragte Zusatzfeature sei.

Digsby integriert Instant Messaging, E-Mail und Social Networking: Es unterstützt die IM-Dienste AOL Instant Messenger, Windows Live Messenger, Yahoo Messenger, Google Talk, Facebook Chat, ICQ und Jabber. Die Freeware kommt mit den Social-Network-Plattformen Twitter, Facebook, Myspace und LinkedIn zurecht. An E-Mail-Diensten lassen sich unter anderem Hotmail, Google und Yahoo nutzen. Das Programm ist für Windows, Mac OS und Linux verfügbar.

Erst Anfang März hatte der übermächtige Tagged-Konkurrent Facebook den Group-Messaging-Dienst Beluga übernommen. Alle drei Beluga-Gründer waren zuvor bei Google angestellt. CEO Ben Davenport war mit der Entwicklung von Google AdSense betraut; Präsidentin Lucy Zhang arbeitete an AdWords, Google News und Google Docs; CTO Jonathan Perlow war als Senior Staff Engineer tätig. Im Gegensatz zu seiner typischen Vorgehensweise, Start-ups nach der Übernahme zu schließen, will Facebook Beluga offenbar weiterführen. Vermutlich wird die Technologie als Teil von Facebooks Angebot bestehen bleiben – etwa als eigener Group-Messaging-Dienst innerhalb der Plattform. Messaging und Mobilangebote sind jene zwei Bereiche, auf die das Social Network verstärkt setzt.

Beluga bietet Apps für iPhone und Android. Die Nutzung ist auch per Web- oder Mobilbrowser möglich. Mit der Software lassen sich sogenannte „Pods“ erstellen – private Gruppen von Freunden. Zugriff hat nur, wer Teil eines spezifischen Pods ist. Die Kommunikation funktioniert per SMS oder E-Mail. Die schärfsten Konkurrenten von Beluga sind Fast Society und GroupMe.

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