Angetestet: Android-Tablet HTC Flyer mit Stifteingabe

Auch ohne Dual-Core-Prozessor ist der Prototyp des Flyers reaktionsschnell. Ein Ruckeln kommt so gut wie nie vor, egal ob beim Scrollen auf Webseiten, beim Zoomen in Fotos oder Kartenmaterial oder beim Starten von Apps. Und vor allem nicht bei der Nutzung der Stifteingabe. Der Verzicht auf den zweiten Rechenkern bedeutet somit also nicht schon mal per se das Aus für dieses Tablet, zumal die dadurch verfügbare Leistung derzeit ohnehin nicht abgerufen wird. Allerdings könnte es sein, dass das Flyer im Laufe seines Lebens deutlich früher an Grenzen kommt als die Alternativen mit Reserven.

In Benchmarks sieht das Ergebnis nicht ganz so überragend aus. Gute 1100 Punkte im Quadrant sind allenfalls Durchschnitt. Da zieht selbst das ein Jahr alte Smartphone HTC Desire mit der älteren Android-Version 2.2, einer um 500 MHz geringeren Taktrate, einer älteren CPU-Generation und der halben Arbeitsspeicher-Ausstattung noch bequem auf der Überholspur davon. Im Browsermark legt das Tablet mit knapp 50.000 Punkten übrigens eine deutlich bessere Leistung hin. Seitdem das iPad 1 allerdings über eine neue Java-Script-Engine verfügt, ist es dennoch auf gleichem Niveau – und das, obwohl es schon etwa ein Jahr älter ist als das Flyer. Bleibt stark zu vermuten, dass speziell in diesem Bereich bis zur Markteinführung noch kräftig getunt wird. Doch selbst wenn nicht: Wen interessieren diese Werte, solange alles flott und flüssig läuft?

Dafür überzeugt der empfindliche Touchscreen. Auch das Display gefällt mit scharfer Darstellung und kräftigen Farben, allerdings könnte es bei maximaler Helligkeit durchaus noch etwas stärker strahlen. Die Kamera dürfte hingegen mit der des Desire S identisch sein. Sprich: Ordentliche Aufnahmen bei heller Umgebung, starkes Rauschen bei Dunkelheit. Noch dazu gibt es hier keine Foto-LED. Aber gut, sie ist ohnehin nur für Sonderfälle gedacht. Kaum einer wird mit einem Tablet in der Hand durch die Fußgängerzonen dieser Welt laufen und die Sehenswürdigkeiten ablichten. Leistungsmäßig gilt für die 1,3-Megapixel-Frontkamera eine ähnliche Aussage. Für Video-Telefonate dürfte sie dennoch ausreichen.

Für eine finale Bewertung der Akkulaufzeit ist es noch zu früh. Der Energiespeicher nimmt mit einer Kapazität von 4000 mAh knapp dreimal mehr Energie auf als die meisten aktuellen Smartphones, doch die zusätzliche Reserve wird vor allem durch das größere Display schnell aufgefressen. In der Praxis kommt man mit dem Prototypen bei aktiver WLAN-Verbindung einen Tag über die Runden, dabei werden alleine etwa drei bis vier Stunden mit der Stift-Eingabe gearbeitet. Zu diesem Punkt gibt es detaillierte Infos, sobald das fertige Seriengerät vorliegt – voraussichtlich Ende April.

Vorläufiges Fazit

Klein, attraktiv, innovativ: Obwohl das HTC Flyer auf dem Datenblatt gegen die gesamten angekündigten Konkurrenten nur schwer einen Stich macht, überzeugt das Android-Tablet mit Sense-Interface in der Praxis sofort. Es liegt bequem in der Hand, sieht gut aus und fühlt sich stabil und wertig an. Die Bedienung gibt keine Rätsel auf, es gibt viele, tolle Funktionen und ein absolutes Novum: eine Stift-Eingabe, die besser funktioniert als bis jetzt jemals gesehen. Nach dem ausführlichen Test des Prototypen ist ganz klar: Das Seriengerät wird mit Spannung erwartet.

Technische Daten HTC Flyer
Größe 12,2 x 19,5 x 1,3 cm
Gewicht 420 g
Display 7 Zoll, 1024 x 600 Pixel Auflösung
Touchscreen kapazitiv
Prozessor 1,5 GHz
Betriebssystem Android 2.3 mit HTC Sense
Kamera 5 Megapixel mit Autofokus; 1,3-Megapixel-Frontkamera;
MP3-Player ja
Radio ja
Akku 4000 mAh
Akkulaufzeit GSM-Netz laut Herstellerangaben k.A.
Frequenzbänder GSM-Netz Quad-Band: 850/900/1800/1900 MHz (UMTS-Version)
HSPA ja (UMTS-Version)
UMTS ja, nur bei der UMTS-Version)
Integrierter Speicher 1 GByte RAM; interner Speicher 16 bzw. 32 Gbyte je nach Modell
Speichererweiterung nein
Preis ca. 500 Euro WLAN-Version mit 16 GByte; ca. 700 Euro UMTS-Version mit 32 GByte
Pro + hervorragende Verarbeitung
  + attraktives Design und User-Interface
  + erstklassige Stift-Implementierung
Contra – kein Dual-Core-Prozessor
  – nicht alle Android-Apps laufen problemlos
  – Stift lässt sich nicht im Gehäuse unterbringen

Themenseiten: Android, Grafikchips, HTC, Mobil, Mobile, Multitouch, Tablet, Touchscreen

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