Deutsche Telekom und France Telecom wollen weitere Mobilfunknetze zusammenlegen

Durch Konsolidierung der Infrastruktur in Österreich und Rumänien sollen Kosten eingespart werden. In Polen planen die Konzerne ein gemeinsames 4G-Netz. Davon versprechen sie sich Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe allein bis 2015.

Die Deutsche Telekom und France Telecom planen offenbar, ihre Mobilfunknetze in Österreich und Rumänien zusammenzulegen, um Kosten zu sparen. Das will das Handelsblatt aus der Führungsriege des französischen Telekommunikationsunternehmens erfahren haben. Eine offizielle Stellungnahme liegt bisher nicht vor.

Die beiden Konzerne hatten schon in den vergangenen Monaten erklärt, dass eine weitere Kooperation im Mobilfunkbereich geprüft werde. Beispielsweise war von einer Optimierung des Roaming oder einer gemeinsamen Nutzung der Funknetze die Rede. Eine engere Zusammenarbeit sei auch bei internationalen Datendiensten sowie bei der mobilen Internetnutzung denkbar, hieß es Mitte Februar.

In Polen und Großbritannien sind solche Kooperationen bereits Realität. In Großbritannien unterhalten die beiden Anbieter gemeinsam den Mobilfunkbetreiber Everything Everywhere, der aus der Fusion der jeweiligen Tochter-Gesellschaften T-Mobile UK und Orange UK hervorgegangen ist. Seit Oktober teilen sie sich dort ein Netz.

In Polen wollen die Konzerne gemeinsam ein Mobilfunknetz der vierten Generation (LTE) aufbauen. Davon versprechen sie sich Einsparungen von „mehreren hundert Millionen Euro allein bis 2015“, zitiert das Handelsblatt aus Kreisen der France Telecom.

Die Deutsche Telekom suche in allen 13 Auslandsmärkten nach Partnern, sagte ein Sprecher der Zeitung. „Wir schauen uns jedes Land an, auch Rumänien und Österreich. Aber wir reden dort nicht nur mit France Telecom, sondern auch mit anderen Wettbewerbern.“

Erst vor gut einer Woche hatte die Telekom T-Mobile USA für 39 Milliarden Dollar an AT&T verkauft. Damit hat sich das Bonner Unternehmen nicht nur einer umsatzschwachen Tochter entledigt, sondern auch noch Milliarden eingespart, die für den weiteren Ausbau neuer Netze fällig geworden wären. Die Konsolidierung des Auslandsgeschäfts würde ebenso in die Strategie von Vorstandschef René Obermann passen, den Konzern auf Profitabilität zu trimmen.

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