China testet Supercomputer-CPU Loongson

Bis Ende des Jahres soll ein Supercomputer namens Dawning 6000 mit bis zu 10.000 dieser Prozessoren bestückt werden. Die angestrebte Leistung liegt im Petaflops-Bereich. In 20 Jahren will man Chips in die USA exportieren wie heute Schuhe.

China

China wird Ende des Jahres damit beginnen, Supercomputer mit einer selbst entwickelten CPU zu bestücken. Die Prozessoren heißen Loongson, die Supercomputer Dawning 6000. Das schreibt die staatliche Website People’s Daily Online („Online-Tageszeitung des Volkes“).

„Bisher hat unsere IT-Industrie ausländische Technik benutzt“, zitiert das Blatt den Chefdesigner des Prozessors, Hu Weiwu. „Aber wie die Industrie eines Landes nicht auf Dauer von Stahl und Öl aus dem Ausland abhängig sein kann, brauchte China auch eine eigene CPU.“

Der Dawning 6000 wird bis zu 10.000 Exemplare des Prozessors einsetzen und auf eine Geschwindigkeit im Petaflops-Bereich kommen. Zum Vergleich: Die Liste der besten Supercomputer führt derzeit eine chinesische Maschine mit Prozessoren von Nvidia und Intel an. Tianhe-1A kommt auf 2,5 Petaflops Dauerleistung und kann Spitzengeschwindigkeiten von 4,7 Petaflops erzielen. Petaflops sind Billiarden Gleitkommaoperationen pro Sekunde.

In Tianhe-1A stecken 7168 Tesla-GPUs M2050 von Nvidia und 14.336 Xeon-Prozessoren X5670 von Intel. Die Verbindungstechnik wurde in China entwickelt. Im September 2010 hatte IBM-Vizepräsident David Turek bereits vorhergesagt, dass es binnen eines Jahres mehr Top-500-Systeme in China als in Europa geben werde.

Hu äußert eine gemäßigtere Zukunftsprognose: „Es wird noch ein Jahrzehnt brauchen, bis in China hergestellte Chips den Heimatmarkt abdecken können. In zwei Jahrzehnten werden wir dann hoffentlich Prozessoren an die USA verkaufen, so wie wir jetzt schon Kleidung und Schuhe exportieren.“

Themenseiten: China, Hardware, Prozessoren, Supercomputing

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